Den Rottweiler auf die Liste der verbotenen Hunde aufzunehmen, sei nicht die Lösung. Dieser Meinung ist Walter Horn, Präsident des Schweizerischen Rottweilerhunde Clubs. Er sagt: «Man kann Aggressivität nicht einer Rasse zuweisen, sondern nur einem individuellen Hund.»
Der Zürcher Regierungsrat sieht dies anders. Er begründete das Rottweiler-Verbot letzte Woche damit, dass die Hunde besonders gefährlich seien. Rottweiler könnten besonders schwere Verletzungen herbeiführen. Das hätten auch die beiden Vorfälle in Winterthur und Adlikon in diesem Jahr gezeigt, bei denen Kinder schwer verletzt wurden.
Zwar hat Horn Verständnis dafür, dass die Regierung handeln müsse. Die Aussage, wonach Rottweiler besonders gefährlich seien, will er aber nicht gelten lassen. Er verweist auf wissenschaftliche Studien und macht einen anderen Lösungsvorschlag: Der Kanton soll die Auflagen für Halterinnen und Halter verschärfen, zum Beispiel in Bezug auf die Erziehung ihrer Hunde.
Strengere Regeln beim Import
Der Regierungsrat plant auch weitere Massnahmen. Voraussichtlich im Sommer werden Hundehalterkurse im Kanton Zürich für alle obligatorisch. Bis jetzt müssen nur Halter von «grossen oder massigen» Hunden einen Kurs absolvieren.
Man könnte auch Auflagen für den Import von Hunden machen.
Walter Horn schlägt eine weitere Massnahme vor: «Man könnte auch Auflagen für die Zucht und den Import von Hunden machen.» Importe aus zertifizierten Zuchten seien meist unproblematisch, sagt er. Stammen Hunde jedoch aus unkontrollierten Zuchten, «dann weiss man halt nicht recht, was man bekommt». Es kann etwa sein, dass ein Hund Verhaltensstörungen aufweist, weil er traumatisiert ist.
Hundeclub prüft Rekurs
Der Schweizerische Rottweilerhunde Club will das Verbot im Kanton Zürich nicht hinnehmen. Gemeinsam mit Juristen prüften sie, wie sie vorgehen könnten. «Wir denken, wir werden Einspruch erheben», sagt Horn.
Der Club habe in den letzten Tagen viel Unterstützung erfahren, auch finanziell. Leute «aus der Hundecommunity» wollten ihnen helfen, aber auch Tierärzte hätten sich gemeldet, erzählt Horn. Das habe ihn gefreut.
Viel Zeit bleibt dem Schweizerischen Rottweilerhunde Club indes nicht. Er muss seine Beschwerde innert zehn Tagen eingeben. Und Horn schätzt die Erfolgschancen selbst als gering ein. Er sagt aber: «Nichts machen ist keine Option.»