Nach dem angekündigten Rücktritt von Gerhard Pfister als Mitte-Präsident stellt sich die Frage nach der Nachfolgerin oder des Nachfolgers. Im Sommer soll diese oder dieser an der Delegiertenversammlung bestimmt werden. Doch, wer kommt überhaupt infrage – in einer Partei, in welcher bald auch ein Bundesratsamt frei werden dürfte?
Einer, der sich aus der Deckung traut, ist der Berner Nationalrat Reto Nause. Der 53-Jährige sagt, er würde es sich sicher überlegen. Der Zeitpunkt wäre für ihn ein guter, und er sei sich bewusst, was es für das Amt als Parteipräsident braucht.
«Ich glaube, es ist die Bereitschaft, sich mit Haut und Haaren zu engagieren. Parteipräsident ist ein Verschleissjob.» Man müsse Brücken bauen zwischen den Landesteilen, das könne er sich vorstellen. «Man bereist die ganze Schweiz – alle Sektionen. Und man ist mehr oder weniger jeden Abend unterwegs. Da muss man Freude haben am Amt.»
Wer folgt auf Gerhard Pfister als Mitte-Präsident?
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Bild 1 von 13. Reto Nause. Als bisher einziger Kandidat hat der Berner Nationalrat Reto Nause gegenüber SRF sein Interesse am Parteipräsidium bekundet. Er sitzt seit Ende 2023 im Nationalrat. Zwischen 2009 und 2024 war er Sicherheitsdirektor der Stadt Bern. Von 2001 bis 2008 war er zudem Generalsekretär der CVP Schweiz. Bildquelle: KEYSTONE/Gaetan Bally.
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Bild 2 von 13. Philipp Matthias Bregy. Der 46-jährige Walliser wurde 2019 in den Nationalrat gewählt, seit April 2021 ist er Mitte-Fraktionspräsident. Bregy hält sich noch bedeckt, was die Nachfolge von Gerhard Pfister angeht, will gegenüber SRF eine Kandidatur aber nicht ausschliessen. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro della Valle.
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Bild 3 von 13. Elisabeth Schneider-Schneiter. Die Baselbieterin sitzt seit 2010 im Nationalrat und ist dort seit längerem Mitglied der Aussenpolitischen Kommission (APK), die sie zwischenzeitlich auch präsidierte. Auf Anfrage von SRF erklärt sie, sie könne sich die Position als Parteipräsidentin vorstellen. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro della Valle.
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Bild 4 von 13. Simon Stadler. Der gelernte Maurer und ehemalige Primarlehrer sitzt seit 2019 im Nationalrat. Gegenüber SRF sagt der Urner, dass er sich eine Kandidatur überlegen will. Bildquelle: KEYSTONE/Gaetan Bally.
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Bild 5 von 13. Nicole Barandun. Die Stadtzürcherin war Präsidentin der Mitte des Kantons Zürich und sitzt seit 2023 für die Partei im Nationalrat. Im Gespräch mit SRF sagt sie, dass sie sich eine Kandidatur überlegen möchte. Bildquelle: KEYSTONE/Gaetan Bally.
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Bild 6 von 13. Vincent Maitre. Der Genfer Nationalrat hat sich noch keine Gedanken über eine Kandidatur gemacht. Der 43-jährige Rechtsanwalt ist Mitglied des Mitte-Parteipräsidiums und gehört seit 2019 dem Nationalrat an. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro della Valle.
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Bild 7 von 13. Yvonne Bürgin . Die Gemeindepräsidentin von Rüti ZH wurde 2023 in den Nationalrat gewählt. Zu einer allfälligen Kandidatur will sie sich gegenüber SRF noch nicht äussern. Dafür sei es noch zu früh. Bildquelle: KEYSTONE/Gaetan Bally.
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Bild 8 von 13. Pius Kaufmann. Der Luzerner ist 2023 in den Nationalrat gewählt worden. Auf die Frage nach einer möglichen Kandidatur reagiert er gegenüber SRF überrascht. «Damit habe ich mich bis heute nicht befasst.». Bildquelle: KEYSTONE/Gaetan Bally.
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Bild 9 von 13. Benedikt Würth. Der Finanzpolitiker, der seit 2019 St. Gallen im Ständerat vertritt, wurde auch schon als möglicher Bundesratskandidat gehandelt. Für das Amt als Parteipräsident stehe er jedoch nicht zur Verfügung, erklärt Würth gegenüber SRF. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro della Valle.
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Bild 10 von 13. Martin Candinas. Der Bündner sitzt seit elf Jahren im Nationalrat und amtete 2022 als Nationalratspräsident. Er hat sich aus dem Rennen für das Parteipräsidium genommen. Bildquelle: KEYSTONE/Gaetan Bally.
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Bild 11 von 13. Lukas Engelberger. Abgesagt hat auch der Basler Gesundheitsdirektor. Das Amt eines Parteipräsidenten sei mit den Aufgaben eines Regierungsrates nicht vereinbar, teilte er auf Anfrage gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Bildquelle: KEYSTONE/Georgios Kefalas.
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Bild 12 von 13. Priska Wismer-Felder. Die Luzernerin, die seit 2019 im Nationalrat sitzt, erklärt gegenüber SRF, dass sie für das Amt als Parteipräsidentin nicht zur Verfügung stehen würde. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro della Valle.
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Bild 13 von 13. Stefan Müller-Altermatt. Der Solothurner sitzt bereits seit 2011 im Nationalrat. Auch er nimmt sich gegenüber SRF aus dem Rennen für das Parteipräsidium. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro della Valle.
Viel Engagement ist nötig
Die Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter sagt, es benötige Passion für die Parteiarbeit: «Wichtig ist, dass es Leute sind, welche Parteiarbeit mit Herzblut tun, denn der Aufwand eines Parteipräsidiums ist enorm.» Auch die 60-Jährige überlegt sich, ob das Amt für sie infrage kommt.
Simon Stadler, Urner Nationalrat, will das offen lassen. Der 36-Jährige ist aber überzeugt, dass es viele Fähige in der Partei hat: «Wir haben ausgezeichnete Frauen und Männer. Ich sehe da ganz viele Personen, die dieses Amt ausführen könnten.»
Oder doch lieber in den Bundesrat?
Es gibt viele in der CVP, die könnten – aber wie viele wollen wirklich? Denn es ist unklar, wie lange Mitte-Bundesrätin Viola Amherd noch im Amt bleibt. Dann könnten viele von jenen, die als Kandidierende fürs Parteipräsidium genannt werden, lieber ins Bundesratsrennen steigen wollen.
Ob deswegen oder wegen anderen Gründen: Erste prominente Kandidaten haben für das Parteipräsidium abgesagt. Martin Candinas, Stefan Müller-Altermatt und Benedikt Würth wollen nicht Parteipräsident der Mitte werden.