In verschiedenen Bereichen steigen 2024 die Preise an. Zum Beispiel die Mehrwertsteuer: Ab diesem Jahr gelten die höheren Steuersätze. Der Normalsatz steigt um 0.4 Prozentpunkte auf 8.1 Prozent an.
Preisüberwacher Stefan Meierhans meint, spürbar werde es besonders bei grossen Anschaffungen sein. «Denken Sie an neues Kanapee oder ein neues Auto. Das sind 0.4 Prozent Erhöhung schon grundsätzlich viel Geld.»
Der Preisüberwacher hat dazu eigens eine Website aufgeschaltet (siehe Box unten). Bei zu teuren Produkten nimmt er Meldungen gerne entgegen.
Krankenkassenprämien und Mietzinsen steigen
Je nach Kanton fällt der Anstieg bei den Krankenkassenprämien hoch aus. Im Schnitt zahlen Versicherte neu rund 360 Franken im Monat. Das sind 8.7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Ins Gewicht fallen auch die höheren Mietzinsen aufgrund des gestiegenen Referenzzinssatzes.
Meierhans sagt dazu: «Das Gesetz sieht einzelne Massnahmen für den Mieter vor, dass man diese allfälligen Mietzinserhöhungen überprüfen lassen kann. Bei Schlichtungsstellen zum Beispiel. Aber im Grundsatz ist auch hier die Politik gefordert. Dies wird ein grosses Thema in den zukünftigen Jahren werden. Die Schweiz ist ein Volk von Mieterinnen und Mietern.»
Der Mieterverband Schweiz rät Betroffenen, eine Mietzinserhöhung mit dem Online-Rechner, angepasst auf den Wohnort, zu überprüfen.
Briefmarken und Bahnbillette werden teurer
Teurer wird zudem das Verschicken von Briefen und Paketen. Etwa ein A-Post-Brief kostet ab diesem Jahr 1.20 Franken. Dies nur zwei Jahre nach der letzten Erhöhung im Januar 2022.
Auch die SBB hat Anfang Dezember aufgeschlagen. Zugbillette kosten im Schnitt 3.7 Prozent mehr.
Der Preishammer schlägt auch beim Strom zu: Satte 18 Prozent mehr müssen Verbraucher im Schnitt zahlen. Ein Vierpersonenhaushalt hat so jährliche Mehrkosten von 222 Franken.
Die Gründe für die Preissteigerungen
Das teurere Leben sieht Meierhans durch verschiedene Faktoren verursacht. Zum einen spielten dabei die Krisen der letzten Jahre, wie die Covid-Pandemie oder der Ukrainekrieg, eine Rolle. Die hätten entsprechende Kostenauswirkungen gehabt.
«Ausserdem haben wir leider in vielen Bereichen nicht den wirksamen Wettbewerb, den wir eigentlich bräuchten.» So könne man keine Preissenkungen durchsetzen, die sich aufdrängen würden. Deshalb gelte es, «den Wettbewerb zu stärken und noch weiter zu fördern», sagt Meierhans.
Meierhans empfiehlt «planen und vergleichen»
Doch wie können Konsumentinnen und Konsumenten auf die erhöhten Mehrausgaben reagieren?
Der Preisüberwacher hat zwei Tipps für Menschen mit kleinem Budget: «Der eine Tipp ist: vergleichen und dabei auch das Internet nutzen. Auf der anderen Seite: planen. Ausgaben im richtigen Moment tätigen und nicht im letzten, wo es sehr oft teurer ist.»
Nützliche Links zum Preisvergleich
Einen Lichtblick gibts im Preis-Dschungel. Ab diesem Jahr fallen die Industriezölle weg, wie das Parlament entschieden hatte. Die günstigeren Produkte machen schweizweit jährlich 860 Millionen Franken aus. Laut Meierhans ist das ein dreistelliger Millionenbetrag, der auch im Portemonnaie der Kundinnen und Kunden zu spüren sein sollte.
Das neue Jahr – es wird das Portemonnaie der Menschen belasten. Je nach Wohnort und Lebenssituation mehr oder weniger.