«Nuttig» zu Schülerinnen. «Noch nie ein so dummes Kind wie dich gesehen» zu einem Jugendlichen mit sonderpädagogischen Massnahmen. «Schoggistängeli» zu einem Jugendlichen mit schwarzer Hautfarbe. Das sollen Lehrpersonen an der Orientierungsschule in Kerzers FR gesagt haben. Dort werden die letzten drei obligatorischen Schuljahre unterrichtet.
Diese Vorwürfe hat der Schülerrat der Orientierungsschule Kerzers Ende Juni in einem Brief öffentlich gemacht. Die Bildungsdirektion des Kantons Freiburg hat daraufhin «umfassende Abklärungen» in Auftrag gegeben, diese liegen nun vor.
«Es sind Wörter gebraucht worden, die nicht o.k. sind.» Das sagt Andreas Maag, Vorsteher des Amts für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht im Kanton Freiburg. Er hat die Untersuchung geleitet und die Gespräche mit Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern geführt.
In welchen Situationen und in welchem Kontext sich diese Vorfälle abgespielt hätten, sei schwierig herauszufinden, so Maag. Vieles sei eine Frage der Wahrnehmung und der Perspektive.
Lehrpersonen wurden verwarnt
«So oder so ist es ein No-Go, dass Lehrpersonen ein solches Vokabular benutzen. Egal in welchem Zusammenhang», so der Amtsvorsteher Maag. Das betreffe aber nur einige wenige Lehrpersonen. Diese seien sich jedoch bewusst, dass sie Beispiele bringen, die manchmal grenzwertig seien. «Die fehlbaren Lehrpersonen wurden verwarnt.»
Alle Beispiele habe man mit den betroffenen Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern geklärt. Und die betroffenen Lehrpersonen werden nach den Sommerferien weiterhin an der Orientierungsschule Kerzers unterrichten.