Von den drei Volksinitiativen, über die am 30. November abgestimmt wurde, war die Ecopop-Vorlage aus Sicht der Stimmbürger die wichtigste. Allerdings vermochte dies laut einer VOX-Analyse der Universität Genf und des Forschungsinstituts gfs.bern insbesondere Anhänger des linken Lagers an die Urne zu locken. Unter den Stimmenden am rechten Rand des politischen Spektrums war die Mobilisierung laut einer Mitteilung dagegen geringer, als noch bei der Zuwanderungsinitiative.
In der Analyse der Erhebung bestätigt das Institut für Politikwissenschaft der Universität Genf die These, dass die unterschiedliche Mobilisierung in den beiden Lagern dazu beitrug, dass die Ablehnung der Ecopop-Initiative mit 74,1 Prozent Nein-Stimmen über Erwarten deutlich ausfiel. Zumal jene SVP-Sympathisanten, die an die Urne gingen, der Initiative entgegen der Empfehlung der Bundespartei mehrheitlich zustimmten.
Umweltanliegen für Ecopop-Befürworter kaum von Bedeutung
Inhaltlich ging es den unterlegenen Befürwortern bei der Ecopop-Initiative hauptsächlich um die Zuwanderung. Die Umweltanliegen und auch der vorgeschlagene Beitrag an die Familienplanung in armen Ländern sind laut der Analyse weitgehend unbeachtet geblieben.
Die Befürwortung der Volksinitiative habe stark mit der Selbsteinstufung auf der Links-Rechts-Achse zusammengehängt: Der Ja-Anteil zur Ecopop-Initiative habe von der gemässigten Linken hin zur extremen Rechten stetig zugenommen.
Aber nicht nur die Befürworter der Ecopop-Initiative beschäftigt das Thema Migration weiterhin. Trotz des überaus deutlichen Neins zu Ecopop sei die Mehrheit der Stimmbürger den mit der Zuwanderung verbundenen Folgen gegenüber kritisch eingestellt, heisst es in der Analyse.