Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) betreibt in Monrovia, der Hauptstadt von Liberia, seit zehn Jahren ein Büro. Im Sommer wurde es von zwei auf vier Personen aufgestockt, für den Kampf gegen Ebola.
Schweizer mit Koordinationsaufgaben
Daran soll sich nichts ändern. Die Leute aus Angst vor einer Ansteckung abzuziehen, das komme nicht in Frage, sagt Thomas Frey von der Deza: «Es wäre völlig falsch, wenn wir humanitären Helfer nun davonrennen würden. Es ist eine humanitäre Krise. Je schlimmer diese Krise ist, desto mehr sind wir gefordert.»
Die vier Schweizer sind keine Ärzte oder Pfleger, sondern sie koordinieren, wo die Hilfe gebraucht wird, sagt Frey: «Was braucht es jetzt, welche Art von Hilfe, wo?» Bisher hat die Schweiz Hilfe im Umfang von neun Millionen Franken geleistet – sie hat vor allem Geld und Hilfsgüter geschickt.
Angehörige der Experten haben Angst
Die Deza will ihr Engagement in Liberia verstärken, denn die Not sei gross. In der Schweiz seien bereits zwei Stellen für einen Einsatz in Westafrika ausgeschrieben, aber es sei schwierig, geeignete Spezialisten zu finden.
Frey sagt, es seien oft sind es nicht die Experten und Expertinnen, die nicht nach Liberia wollten. Es seien vielmehr ihre Angehörigen, die dagegen seien. Die vielen Berichte über Ebola hätten zu einer übertriebenen Angst geführt.
Für die Deza-Angestellten bestehe jedoch kein übermässiges Risiko: «Unsere Leute vor Ort sagen uns, sie wüssten welche Risiken sie nicht eingehen dürfen.» Man könne vernünftig arbeiten, und diese Arbeit sei sehr wichtig. Sie wollten im Krisengebiet bleiben. Frey betont, die Stellen würden so bald wie möglich besetzt, denn die Schweiz müsse den Kampf gegen Ebola mittragen.