- Grünen-Chef Balthasar Glättli bekräftigt den Anspruch seiner Partei auf einen Bundesratssitz.
- Könnten die Grünen 2023 die 13 Prozent Wähleranteil von 2019 halten, müssten sie als eine der stärksten Parteien im Bundesrat einen Platz finden, so Glättli gegenüber Radio SRF.
- Neben den Grünen haben am Samstag auch die Grünliberalen Ambitionen auf einen Sitz im Bundesrat kundgetan.
Auf ein konkretes Wahlziel für die nationalen Wahlen im Herbst 2023 mochte sich Grünen-Chef Glättli in der Sendung «Samstagsrundschau» von Radio SRF nicht festlegen. «Möglichst viel», sagte er lediglich.
Bei den Wahlen vor zwei Jahren kamen die Grünen auf einen Wähleranteil von 13.2 Prozent; sie steigerten sich um rund 6.1 Prozentpunkte.
Die Mitte als Wahlhelferin
Im Fokus hat Glättli einen der beiden FDP-Sitze. Auf die Frage, wie die Mitte überzeugt werden könne, einen Vertreter oder eine Vertreterin der Grünen in den Bundesrat zu wählen, sagte Glättli, die Mitte dürfte eigenes Interesse daran haben, dass der Wechsel nicht auf ihre Kosten erfolgte, sondern auf jene der FDP.
Auch inhaltlich hat die Mitte-Partei in Glättlis Augen Interesse am Wechsel auf Kosten der FDP. Denn die Mitte könnte so ihre Rolle als Zünglein an der Waage auch im Bundesrat spielen, die sie heute schon in beiden Parlamentskammern innehabe.
Die Grünen wollen laut Glättli bei jeder Vakanz in der Landesregierung ein Antreten prüfen.
Auch die GLP hat Ambitionen
Jürg Grossen, Präsident der Grünliberalen Schweiz, sieht seine Partei zur Mitte der Legislatur auf einer Erfolgswelle. «Ein Sitz im Bundesrat muss in absehbarer Zeit unser Ziel sein», sagte er an der Online-Delegiertenversammlung der GLP Schweiz. Präsidium und Geschäftsleitung der GLP seien intensiv daran, die nationalen Wahlen im Herbst 2023 vorzubereiten, sagte Grossen.
Die GLP wolle deutlich an Wählerprozenten zulegen und auch in den Ständerat einziehen, sagte Grossen. «Auch ein Sitz im Bundesrat muss in absehbarer Zeit unser Ziel sein.» In 25 der 26 Kantone hat die GLP mittlerweile eine Sektion. Zuletzt wurde am Samstag die Sektion Appenzellerland – für die beiden Appenzell – in die nationale Partei aufgenommen.
Laut Grossen gibt es damit lediglich in Uri keine GLP-Kantonalsektion. Bei den eidgenössischen Wahlen 2019 steigerte die GLP ihren Wähleranteil von 4.6 auf 7.8 Prozente.