Wenn in Luzern Fasnacht ist, sind die Strassen nicht nur voller Verkleideter, sondern auch voll von dem, was diese hinterlassen: Bierdosen, Essensreste, kiloweise Konfetti. Da reicht die reguläre Besetzung der Putzequipe bei weitem nicht aus.
Während normalerweise knapp zwanzig Leute für die Reinigung im mittleren Stadtteil zuständig sind, stehen an der Fasnacht rund fünfmal mehr im Einsatz, erklärt Albert Kreienbühl, der die Equipe leitet. «Es helfen Leute vom ganzen Strasseninspektorat aus.»
Dieses Jahr sind – wohl auch wegen des Wetters – besonders viele Fasnächtlerinnen und Fasnächtler unterwegs. Die natürlich auch besonders viel Abfall hinterlassen.
Doch das schöne Wetter sei gut für die Putzequipe: «Das sind die besten Verhältnisse: Wenn es trocken ist und nicht windet», erklärt Kreienbühl.
Das Schlimmste sei Schnee
Wenn der Abfall nass werde, sei er schwieriger einzusammeln und auch schwerer. Am Schlimmsten aber sei es, wenn es «wie wahnsinnig reinschneit». Da müssten sie den Abfall auf Lastwagen laden, andernorts wieder abkippen und abtauen lassen. «Das ist auch schon vorgekommen. Dann mussten wir den ganzen Abfall mit Vliesmatten abdecken, damit das einigermassen ästhetisch daherkam», erinnert sich Albert Kreienbühl.
Für den 63-Jährigen sind die fasnächtlichen Ausnahmetage schon fast Routine: Bereits über dreissig Mal hat er die Fasnachtsreinigung mitgemacht, seit 15 Jahren als Leiter. Die Arbeit habe zugenommen, sagt er: «Es gibt immer mehr Food-Stände und viel mehr Gruppen, die Wagen aufstellen. Die werfen ihren Abfall häufig auch auf die Strasse.»
Mehr Verständnis an der Fasnacht
Dass an der Fasnacht besonders viel Abfall auf der Strasse lande, freue ihn zwar nicht, aber: «Es ist eine Ausnahmesituation. Da sage ich, das ist halt einfach so, das kann man goutieren.»
Viel mehr ärgere ihn, was er an anderen Tagen im Jahr in der Stadt antrifft. «Wenn man sieht, was nach einem normalen Wochenende jeweils alles am Boden liegt, da muss man sagen: Wenn die Leute ein bisschen Anstand hätten, wäre nicht einmal die Hälfte davon dort.»
Doch zurück zur Fasnacht, an welcher die rund 100 Luzerner Reinigungskräfte dieser Tage im Einsatz stehen. Auch wenn das Wetter mitspielt, treffen sie trotzdem immer auch Unangenehmes an. «Am schlimmsten empfinde ich die vielen Essensreste, die dann die Viecher anlocken. Wir haben ja auch immer wieder Rattenplagen in der Stadt», sagt Kreienbühl.
Und was ich halt auch extrem viel sehe, ist Erbrochenes. Das ist nicht gerade ein schönes Bild.
Und fügt dann an: «Und was ich halt auch extrem viel sehe, ist Erbrochenes. Das ist nicht gerade ein schönes Bild.» Und bedeute auch Extraaufwand: «Unsere Putzmaschinen haben einen Wasserschlauch. Dann müssen wir jeweils anhalten und das Ganze wegwaschen. Das sind so Sachen, die schon etwas störend sind.»
Im Grossen und Ganzen aber will sich der Leiter der Putzequipe nicht beklagen. Er und sein Team erhielten immer wieder positive Rückmeldungen von den Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt. «Die sagen uns jeweils: Das ist wahnsinnig, wie schnell ihr die Stadt wieder sauber macht. Unsere Arbeit wird wirklich wertgeschätzt.»