Die Paketverteilzentren sind für die Schweizer Post zentral. Im grossen Verteilzentrum in Härkingen werden pro Tag 300'000 Pakete verarbeitet. Aber: die Paketzentren sind auch Stromfresser. Das Zentrum in Härkingen verbraucht 5.1 GWh Strom pro Jahr, also in etwa so viel wie 5100 Einwohnerinnen und Einwohner.
Ganze Verteilzentren müssten schliessen
Würde der Strom in der Schweiz knapp, müsste die Post als Grossverbraucherin reagieren. Mit Konsequenzen für die Kundinnen und Kunden. «In einem solchen Fall müssten sie damit rechnen, dass Pakete oder Briefe später als üblich ankommen», sagt Stefan Luginbühl. Er ist Mitglied der Post-Taskforce Energiemangellage. Der Grund dafür ist, dass in einem solchen Fall kleinere, regionale Paketzentren ausser Betrieb genommen werden müssten.
Die Pakete würden dann in eines der drei grossen regionalen Zentren umgeleitet. «Wir brauchen in den Paketzentren den Strom, etwa für die Motoren oder Antriebe der Förderbänder», erklärt Luginbühl. Da der Verteilprozess vollautomatisiert ist, lassen sich nicht einzelne Teile eines Verteilzentrums abschalten.
Es bleibt nur die Möglichkeit, ganze Paketzentren für halbe oder ganze Tage zu schliessen. Präzise Pläne dafür gibt es aber noch nicht, weil gar nicht klar ist, wie viel Strom die Post dann wirklich sparen muss. Ausserdem sei dies nur im absoluten Ernstfall nötig, betont Stefan Luginbühl.
«Wir versuchen zunächst dort Strom zu sparen, wo der Kunde so gut wie nichts davon mitkriegt», sagt Luginbühl. Dazu hat die Post – wie viele andere Betriebe auch – schon Massnahmen umgesetzt. Die Büros und Filialen werden weniger geheizt, Logos nicht mehr beleuchtet und die 47'000 Mitarbeitenden wurden zum Stromsparen aufgefordert.