Bundesrat Ignazio Cassis hat am WEF in Davos mit dem De-facto-Aussenminister aus Syrien gesprochen. Er habe das Gespräch mit einem Gefühl der Vorsicht verlassen, sagte Cassis danach. Und weiter: Im Moment würden sicher noch keine Sanktionen gegen die Übergangsregierung gelockert.
Nur vage Antworten erhalten
Beim Gespräch sei es darum gegangen, wie und womit sie das Ziel eines inklusiven Prozesses erreichen wollten, sagte Cassis: «Die Antworten waren sehr vage.»
«Ich habe gespürt, dass sie gewisse Absichten haben», sagte Cassis weiter. Zuerst müsse man aber die Fakten und Taten der neuen Machthaber sehen, bevor etwas am derzeitigen Verhältnis verändert werde.
Erst dann werde sich die Frage nach einer Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien stellen. «Im Moment aber sicher nicht», betonte der Aussenminister.
Exponenten gelten als Terroristen
Aktuell gilt der amtierende Aussenminister Syriens, Asaad al-Schaibani, in der Schweiz als Terrorist. Wie der neue starke Mann Syriens, Achmed al-Scharaa, gehört al Schaibani zur islamistischen Rebellengruppe HTS, die im Dezember den langjährigen Machthaber Bashar al-Assad vertrieben hatte.
Die neue syrische Führung bemüht sich seit dem Sturz des Assad-Regimes weltweit um neue diplomatische Beziehungen. In diesem Zusammenhang ist auch der Besuch von Aussenmninister al-Schaibani in Davos zu sehen.