Bezahl-Apps sind in der Schweiz nur wenig verbreitet. Das zeigt eine aktuelle Studie der Hochschule Luzern. Nur rund 0.5 Prozent aller Zahlungen werden mit dem Mobiltelefon getätigt.
Viel Luft nach oben
Der Markt wachse aber rasant, sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Samuel Emch. «Die Schweizer Banken und Finanzinstitute wollen den Markt und damit auch den Zugang zu Kunden nicht ausländischen Anbietern überlassen.» Und brachten deshalb vor drei Jahren «Twint» auf den Markt.
Diese App hat den grössten Marktanteil aller Bezahl-Apps mit 0.3 Prozent. Und ist Anlass für die aktuellen Untersuchungen der Wettbewerbskommission (Weko).
Der Verdacht: Sie hätten sich abgesprochen, ihre Kreditkarten nicht für die Benutzung mit «Apple Pay» und «Samsung Pay» freizugeben. Und damit indirekt die Bezahl-App «Twint» zu bevorzugen.
Twint gegen Apple, Samsung und Google
Die App-Anbieter und die Finanzinstitute legten sich gegenseitig Steine in den Weg, sagt SRF-Digitalredaktor Jürg Tschirren. Einerseits blockierten die Banken und Kreditkarten-Herausgeber Angebote wie «Apple Pay». Andererseits öffnet Apple seine NFC-Technologie zum schnellen kontaktlosen Bezahlen nicht für Dritte. Deshalb muss «Twint» auf langsamere Methoden wie Bluetooth oder das Scannen von QR-Codes ausweichen.
Weshalb lohnt sich das Geschäft mit Bezahl-Apps?
Jedes Mal wenn ein Nutzer über eine solche App bezahlt, kann der Anbieter eine kleine Kommission abzwacken.
Je mehr Leute über eine solche App bezahlten, desto mehr könne man als Anbieter verdienen, so SRF-Wirtschaftsredaktor Samuel Emch: «Kleinvieh macht auch Mist – das ist das Prinzip dahinter.» Zudem lohne es sich insofern, als dass die Banken einen direkten Zugang zu den Kunden hätten – und die Nutzerdaten.