Schweizer Skigebiete haben in den vergangenen Jahren dynamische Preise und neuartige Saisonkarten eingeführt. Damit wird es schwieriger, bei den unterschiedlichen Preismodellen den Durchblick zu haben. Je nachdem kann Skifahren günstig oder sehr teuer sein.
Was ist das Problem bei den Skitickets?
Lange waren die Preise in den Skigebieten klar und verständlich: Es gab Stunden-, Halbtages-, Tages- und Mehrtageskarten zu einem fixen Preis. Jüngst haben aber gerade die grossen Skigebiete auf dynamische Preise umgestellt. Das heisst, der Preis für eine Tageskarte variiert je nach Wochentag und je nachdem wie weit die Karte im Voraus gekauft wird. Mitunter beeinflusst auch das Wetter den Preis. Insgesamt sind die Preise für die Kundschaft intransparenter geworden. Die neu lancierten Saisonkarten machen es nun noch kniffliger, den günstigsten Preis zu finden.
Was sind das für neue Saisonkarten?
Etliche Skigebiete setzen inzwischen auf gemeinsame Saisonkarten. Damit erhalten die Wintersportlerinnen und -sportler mit einer Karte Zugang zu mehreren Gebieten. Beispiele für solche Saisonkarten:
- «AlpsPass»: Adelboden, Aletsch-Arena, Jungfrau Ski Region und Engelberg-Titlis
- «Magic Pass»: knapp 100 Skigebiete im Berner Oberland, im Jura, im Wallis, in der Westschweiz und neu in der Zentralschweiz, sowie Skigebiete in Frankreich und Italien
- «Topcard»: Arosa-Lenzerheide, Davos und Laax
Alle Saisonkarten sind jeweils eine Wintersaison gültig. Gewisse Karten wie die «Topcard» oder der «Magic Pass» können zudem auch im Sommer genutzt werden.
Was kosten die neuen Saisonkarten?
Auch diese Saisonkarten haben dynamische Preise. Das heisst, je früher man sie kauft, desto günstiger sind sie. Allerdings sind die Preisdifferenzen zwischen den einzelnen Saisonkarten beachtlich, wie folgendes Beispiel für eine erwachsene Person im Vorverkauf zeigt:
- «AlpsPass»: ab 949 Franken
- «Magic Pass»: ab 419 Franken
- «Topcard»: ab 1300 Franken
Zudem gilt zu beachten, dass gewisse Saisonkarten wie die «Topcard» Familienpreise anbieten.
Was lohnt sich: Tageskarte oder Saisonkarte?
Dafür muss man schon genau rechnen und planen. Grundsätzlich muss man sich überlegen, wo und wie oft man auf die Piste will. Für Vielfahrerinnen und Vielfahrer, für Personen mit einem Ferienhaus oder die eine Woche Skiferien machen, kann sich eine solche Saisonkarte im Vergleich zur Tageskarte durchaus lohnen. In jedem Fall muss man regelmässig auf die Piste, wie zwei Rechenbeispiele zeigen: In Laax kostet die Tageskarte zwischen 62 und 120 Franken. Damit sich die «Topcard» auszahlt, müsste man zwischen 11 und 21 Mal auf die Skier oder das Snowboard. In der Jungfrau-Skiregion kostet die Tageskarte stets 79 Franken, dort wären es 12 Skitage.
Zudem gilt zu bedenken, dass man sich mit einer Saisonkarte an gewisse Regionen «bindet». Immerhin umfassen einige Karten zusätzlich Wahltage in anderen Gebieten. Im Fall des «AlpsPass» sind je drei Skitage in Arosa-Lenzerheide, Davos und Laax enthalten.
Was ist der Nutzen solcher Angebote für die Skigebiete?
Die Skigebiete erhoffen sich, dass Wintersportler anstatt Tageskarten eine Saisonkarte kaufen. Und dank des Vorverkaufs der Saisonkarten erhalten die Bergbahnen schon vor Saisonbeginn wichtige Einnahmen, unabhängig davon, wie schneereich der kommende Winter wird. Gerade für tiefgelegene Destinationen sind diese Einnahmen oft überlebenswichtig.