Idriz Murati sortiert im Postzentrum in Oerlikon die Briefe für seine Tour. In vielen Fächern landet in diesen Tagen eine Abholeinladung für eingeschriebene Briefe. Diese Einladung wirft er in den Briefkasten, wenn die Bewohner nicht zu Hause sind.
![Ein Mann ordnet Briefe in Fächer](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/6e3d4f.jpg)
Seit 23 Jahren macht Murati diesen Job. So viele eingeschriebene Briefe musste er jedoch noch nie verteilen. Am letzten Freitag musste er 400 Eingeschriebene austragen. «Das ist mein Rekord», sagt der Pöstler.
Über die Gründe der vielen eingeschriebenen Briefe mag Murati nicht spekulieren. Es gelte das Postgeheimnis. Jedoch ist es auffällig: Seit Anfang Juni der neue Referenzzinssatz gilt und damit höhere Mieten möglich sind, hat die Zahl der Einschreiben zugenommen. Und Mieterhöhungen müssen in der Regel eingeschrieben verschickt werden.
![Ein Mann klingelt bei einer Türe](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/5a64bc.jpg)
Für Idriz Murati heisst das in der Praxis, dass er jedes Mal versuchen muss, die Briefe persönlich zu übergeben. Das heisst, er klingelt und wartet. Gerade am Donnerstag hielt ihn dies lange auf. Bei einem Wohnblock musste er gleich 90 eingeschriebene Briefe zustellen.
![Ein Mann fährt mit einem Motorrad der Post](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/a9150d.jpg)
In den nächsten Tagen dürfte es nun wieder weniger eingeschriebene Briefe geben. Für Idriz Murati heisst das, dass er weniger Abholeinladungen drucken und weniger Türklingeln drücken muss. Seine Touren werden wohl wieder ein wenig ruhiger.