«Das ist eine riesige Genugtuung»: Die Freude steht Simon Stadler (Mitte) ins Gesicht geschrieben. Mit 8283 Stimmen hat ihn das Urner Volk glanzvoll wiedergewählt. «Es ist eine Bestätigung meiner geleisteten Arbeit. Das hat die Bevölkerung an der Urne zum Ausdruck gebracht.»
Damit ist der Angriff der SVP auf den einzigen Urner Nationalratssitz klar gescheitert. Deren Kandidatin Claudia Brunner muss sich mit 4694 Stimmen geschlagen geben. Die Wahlbeteiligung liegt bei 50.5 Prozent.
«Das schöne Resultat verpflichtet mich, weitere vier Jahre für den Kanton Uri einzustehen und alles zu geben», sagt Simon Stadler. Nach einem intensiven Wahlkampf mit vielen Auftritten an Podien und Medienterminen sei eine grosse Last von ihm abgefallen. Auch, weil er die Wahlchancen von Mitstreiterin Claudia Brunner kaum habe abschätzen können. «Selber ist man immer in einer Blase.»
Stadler sucht weiter nach Lösung für Urner Verkehrsproblem
Die Wahl zeigt: Der Bisherige Simon Stadler hat sich in seiner ersten Legislatur in Bern etabliert. So etwa mit dem Thema Verkehr: Der Altdorfer fordert Verbesserungen für Dörfer, welche bei Stau am Gotthard stark unter dem Ausweichverkehr leiden.
Eine Lösungsidee machte diesen Sommer Schlagzeilen: Eine Maut-Gebühr für den Gotthard-Strassentunnel. Dafür erhielt Simon Stadler auch Kritik.
Die Verkehrsproblematik auf den Urner Kantonsstrassen will Stadler auch in den nächsten vier Jahren zum Thema machen. Sein Augenmerk will er überdies auf die Altersvorsorge und die steigenden Kosten im Gesundheitswesen legen.
SVP-Frau hat sich als bürgerliche Alternative angepriesen
Claudia Brunner blickt auf einen intensiven Wahlkampf zurück. «Im ersten Moment war ich enttäuscht», sagt sie zum deutlichen Abstand auf Simon Stadler. «Aber ein Bisheriger hat nun mal einen grossen Bonus.»
Ich habe Themen aufgegriffen, welche die Urnerinnen und Urner beschäftigen.
Gleichwohl spricht Brunner von einem «beachtlichen Resultat», zumal sie offiziell nur ihre eigene Partei, die SVP, im Rücken hatte. Sie habe offensichtlich auch über die Parteigrenzen hinaus punkten können. «Dies zeigt ganz klar, dass ich die richtigen Themen aufgegriffen habe, welche die Urnerinnen und Urner beschäftigen.»
Claudia Brunner hat sich im Wahlkampf als bürgerliche Alternative zu Simon Stadler präsentiert. Dieser ist ihrer Meinung nach zu links für die Urner Bevölkerung. Brunner macht das an aktuellen Abstimmungen fest, etwa zum CO₂-Gesetz oder zum Stimmrechtsalter 16.
Seit 2020 gehört Claudia Brunner dem Urner Kantonsparlament an und ist Vizepräsidentin der Kantonalpartei. Die gebürtige Zürcherin lebt seit sechs Jahren in Altdorf und arbeitet als Liegenschaftsverwalterin.