Das aktuelle Urner Ständeratsduo ist auch das künftige: Heidi Z'graggen (Mitte) und Josef Dittli (FDP) schaffen die Wiederwahl problemlos. Beide sind im Kanton breit bekannt und vernetzt. Gegenkandidaturen hat es keine gegeben. Die Wahlbeteiligung liegt bei 47.2 Prozent.
«Das Vertrauen der Bevölkerung ist berührend», sagt Heidi Z'graggen. Menschen verschiedenes Alters und mit ganz unterschiedlichen beruflichen Hintergründen hätten ihren Namen auf den Stimmzettel geschrieben. «Es ist ein Freudentag.»
Mitte-Ständerätin heimst mehr Stimmen ein als FDP-Mann
Z’graggen ist damit die erste Wiederwahl geglückt. Und diesen Schub nehme sie mit nach Bern. «Es gibt einem Kraft, hier mit einem guten Wahlresultat hinstehen zu können.»
Die Mitte-Ständerätin hat sich in ihrer ersten Legislatur unter anderem bei Bankenthemen und für die Biodiversität engagiert. Die promovierte Politologin ist 57 Jahre alt.
Nationale Bekanntheit erlangte sie 2018 durch ihre Kandidatur für den Bundesrat. Diesen Frühling wurde sie ausserdem als Präsidentin für die parlamentarische Untersuchungskommission rund um die Übernahme der CS gehandelt.
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Bild 1 von 4. Im Jahr 2018 stand Heidi Z'graggen im nationalen Scheinwerferlicht: Die Politikerin kandidierte für den Bundesrat. Sie unterlag ihrer Parteikollegin Viola Amherd. Bildquelle: Keystone/Alessandro della Valle.
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Bild 2 von 4. Heidi Z'graggen setzt sich ein für die Souveränität der Schweiz und für die Randregionen. Bildquelle: Smartvote.
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Bild 3 von 4. Vor ihrer Karriere als Bundespolitikerin war Z'graggen lange Jahre Regierungsrätin im Kanton Uri. In dieser Funktion eröffnete sie 2016 mit Bernhard Russi (ganz links) und Samih Sawiris (ganz rechts) einen neuen Sessellift in der Skiarena Andermatt. Bildquelle: Keystone/Urs Flüeler.
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Bild 4 von 4. Seit den nationalen Wahlen 2019 politisiert Z'graggen für den Kanton Uri im Ständerat. Bildquelle: Keystone/Anthony Anex.
Stimmenmässig hat sich Z’graggen sogar noch vor Josef Dittli klassiert. Die Ständerätin will dies allerdings nicht aufbauschen. «Dies zeigt, wie gut wir im Ständerat zusammenarbeiten.» Sie freue sich, mit ihm gemeinsam weitere Pflöcke für Uri einschlagen zu können.
Dittli wiederum sagt, es fuchse ihn nicht, dass Z'graggen mehr Stimmen eingeheimst hat. «Wir haben keinen Konkurrenzkampf untereinander. Ich freue mich, dass wir beide ein sehr gutes Resultat gemacht haben.»
Dittli tritt dritte und letzte Amtszeit an
Dittli wertet die 8399 Stimmen als «deutliche Bestätigung meiner bisherigen Arbeit in Bern». Gleichzeitig fasse er damit den Auftrag, sich «im gleichen Sinn und Geist» für den Kanton Uri einzusetzen. Die dritte Amtszeit werde zugleich seine letzte sein.
Josef Dittli hat sich in seinen acht Jahren im Ständerat als Sicherheits- und Gesundheitspolitiker einen Namen gemacht. Wie Z'graggen will auch Dittli die Verkehrssituation am Gotthard sowie die steigenden Gesundheitskosten im Parlament anpacken. Zugleich möchte er auch das Verhältnis zur EU verbindlich regeln.
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Bild 1 von 4. Josef Dittli gehört als Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission zu den einflussreichen Playern im Ständerat. Bildquelle: Keystone/Anthony Anex.
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Bild 2 von 4. Dittli macht sich stark für einen freien Markt, eine starke Wirtschaft, für Eigeninitiative und Selbstverantwortung. Bildquelle: Smartvote.
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Bild 3 von 4. Für seine diversen Verwaltungsratsmandate steht Josef Dittli immer wieder in der Kritik. Bildquelle: Keystone/Anthony Anex.
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Bild 4 von 4. Vor der Bundeskarriere: Dittlis Engagement als Regierungsrat war mitentscheidend für die Entstehung des Resorts in Andermatt. Seit der ägyptische Investor Samih Sawiris (links) 2005 das Bergdorf Andermatt besuchte, ging es dort rasant vorwärts. Bildquelle: Keystone/Karl Mathis.
Der 66-Jährige sitzt in mehreren Stiftungs- und Verwaltungsräten, unter anderem präsidiert er Swisslos. Bis im Mai war er Präsident des Krankenkassenverbands Curafutura. Dieses Engagement hatte ihm Kritik eingebracht: Es hiess, er habe als Briefträger zwischen Krankenkassen und der Gesundheitskommission fungiert.