Beide Ständeratssitze des Kantons Waadt werden frei. Weder die Grüne Adèle Thorens, noch FDP-Mann Olivier Français treten nochmals an. Top-Favoriten für ihre Nachfolge sind zwei Schwergewichte: Pierre-Yves Maillard von der SP und Pascal Broulis von der FDP.
Maillard – nationales Schwergewicht
15 Jahre lang haben Maillard und Broulis in der Regierung des Kanton Waadt Hand in Hand gearbeitet. Dabei erzählte man sich in Lausanne, dass die beiden Staatsräte privat kaum ein Wort wechseln. Regieren hingegen, konnten sie. Für ihre Art des politischen Gebens und Nehmens gibt es einen Fachbegriff: der dynamische Kompromiss.
Pierre-Yves Maillard ist inzwischen oberster Gewerkschafter und landesweit bekannt. Für den 55-Jährigen ist Ständerat eines der letzten politischen Ämter, das er noch nicht innehatte. Er war SP-Vizepräsident, Kantons-, Staats- und Nationalrat. Die Bundesratswahl 2011 hatte er gegen Alain Berset verloren.
Broulis – Lokalheld in der Favoritenrolle
Auch Pascal Broulis ist eine Berühmtheit. Allerdings fast ausschliesslich im Waadtland. In 20 Regierungsjahren hat er die maroden Finanzen des drittgrössten Schweizer Kantons saniert. Das hat ihm Respekt eingebracht. Auf nationaler Ebene hat er allerdings keine Erfahrung vorzuweisen.
Die beiden altverdienten Waadtländer Politiker stehen nicht allein auf ihren Listen. Zu FDP-Mann Broulis gesellt sich SVP-Nationalrat Michael Buffat. Die Liste wird auch von der Mitte-Partei gestützt. Damit versuchen die bürgerlichen Parteien mit ihrer «Alliance Vaudoise» an die kantonalen Wahlerfolge letztes Jahr anzuknüpfen. Damals wurde Lokalmatador Buffat von Zuzügerin Valérie Dittli ausgestochen.
Grüne hoffen auf Comeback
Auch Links-Grün tritt mit einem reinen Männer-Ticket an. Neben SP-Mann Maillard steht der Grüne Raphaël Mahaim auf dem Ticket. Der Anwalt ist letztes Jahr in den Nationalrat nachgerückt.
Er gibt sich im Wahlkampf angriffig und argumentiert, dass der Kanton Waadt mit einer Links-Grün-Besetzung im Ständerat ein Gegengewicht zur bürgerlichen Mehrheit in Bern setzen könnte. So wie 2007 bis 2015, als mit Géraldine Savary und Luc Recordon eine SP-Frau und ein Grüner den Kanton vertraten.
Smartspider der Ständeratskandidierenden
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Bild 1 von 9. Pierre-Yves Maillard (SP). Lesehilfe: Die Smartspider-Grafik ist ein politisches Profil anhand der Zustimmung zu acht Zielen. Ein Wert von 100 steht für eine starke Zustimmung, ein Wert von 0 für eine starke Ablehnung. Die Kandidierenden entscheiden selbst, ob sie die Fragen der Wahlhilfe Smartvote beantworten. Deshalb kann keine Vollständigkeit garantiert werden. Bildquelle: Smartvote.
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Bild 2 von 9. Raphaël Mahaim (Grüne). Lesehilfe: Die Smartspider-Grafik ist ein politisches Profil anhand der Zustimmung zu acht Zielen. Ein Wert von 100 steht für eine starke Zustimmung, ein Wert von 0 für eine starke Ablehnung. Die Kandidierenden entscheiden selbst, ob sie die Fragen der Wahlhilfe Smartvote beantworten. Deshalb kann keine Vollständigkeit garantiert werden. Bildquelle: Smartvote.
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Bild 3 von 9. Angela Zimmermann (Grüne). Lesehilfe: Die Smartspider-Grafik ist ein politisches Profil anhand der Zustimmung zu acht Zielen. Ein Wert von 100 steht für eine starke Zustimmung, ein Wert von 0 für eine starke Ablehnung. Die Kandidierenden entscheiden selbst, ob sie die Fragen der Wahlhilfe Smartvote beantworten. Deshalb kann keine Vollständigkeit garantiert werden. Bildquelle: Smartvote.
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Bild 4 von 9. Margarida Janeiro (Juso). Lesehilfe: Die Smartspider-Grafik ist ein politisches Profil anhand der Zustimmung zu acht Zielen. Ein Wert von 100 steht für eine starke Zustimmung, ein Wert von 0 für eine starke Ablehnung. Die Kandidierenden entscheiden selbst, ob sie die Fragen der Wahlhilfe Smartvote beantworten. Deshalb kann keine Vollständigkeit garantiert werden. Bildquelle: Smartvote.
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Bild 5 von 9. Céline Weber (GLP). Lesehilfe: Die Smartspider-Grafik ist ein politisches Profil anhand der Zustimmung zu acht Zielen. Ein Wert von 100 steht für eine starke Zustimmung, ein Wert von 0 für eine starke Ablehnung. Die Kandidierenden entscheiden selbst, ob sie die Fragen der Wahlhilfe Smartvote beantworten. Deshalb kann keine Vollständigkeit garantiert werden. Bildquelle: Smartvote.
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Bild 6 von 9. Zakaria Dridi (PdA). Lesehilfe: Die Smartspider-Grafik ist ein politisches Profil anhand der Zustimmung zu acht Zielen. Ein Wert von 100 steht für eine starke Zustimmung, ein Wert von 0 für eine starke Ablehnung. Die Kandidierenden entscheiden selbst, ob sie die Fragen der Wahlhilfe Smartvote beantworten. Deshalb kann keine Vollständigkeit garantiert werden. Bildquelle: Smartvote.
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Bild 7 von 9. Anaïs Timofte (PdA). Lesehilfe: Die Smartspider-Grafik ist ein politisches Profil anhand der Zustimmung zu acht Zielen. Ein Wert von 100 steht für eine starke Zustimmung, ein Wert von 0 für eine starke Ablehnung. Die Kandidierenden entscheiden selbst, ob sie die Fragen der Wahlhilfe Smartvote beantworten. Deshalb kann keine Vollständigkeit garantiert werden. Bildquelle: Smartvote.
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Bild 8 von 9. Ella-Mona Chevalley (EAG). Lesehilfe: Die Smartspider-Grafik ist ein politisches Profil anhand der Zustimmung zu acht Zielen. Ein Wert von 100 steht für eine starke Zustimmung, ein Wert von 0 für eine starke Ablehnung. Die Kandidierenden entscheiden selbst, ob sie die Fragen der Wahlhilfe Smartvote beantworten. Deshalb kann keine Vollständigkeit garantiert werden. Bildquelle: Smartvote.
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Bild 9 von 9. Hadrien Buclin (EAG). Lesehilfe: Die Smartspider-Grafik ist ein politisches Profil anhand der Zustimmung zu acht Zielen. Ein Wert von 100 steht für eine starke Zustimmung, ein Wert von 0 für eine starke Ablehnung. Die Kandidierenden entscheiden selbst, ob sie die Fragen der Wahlhilfe Smartvote beantworten. Deshalb kann keine Vollständigkeit garantiert werden. Bildquelle: Smartvote.
Keine Frauen auf den Favoriten-Tickets, aber ...
Auf den Ständerats-Favoritenlisten dominieren die Männer. Ob das Waadtländer Stimmvolk dies goutiert? Mehrere Aussenseiterinnen wittern ihre Chance: So steigen zum Beispiel die Grünliberale Nationalrätin Céline Weber und die Lausanner Stadtparlamentarierin Anaïs Timofte von der Arbeiterpartei ins Rennen.
Für Aufsehen sorgte die Kandidatur von Angela Zimmermann von den Jungen Grünen. Ihre Kandidatur könnte die Stimmen im Grünen-Lager spalten.
Diese Frauen wittern ihre Chancen
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Bild 1 von 3. GLP-Nationalrätin Céline Weber tritt auf einem Einerticket an. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro della Valle.
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Bild 2 von 3. Anaïs Timofte ist Präsidentin der Arbeiterpartei (PdA). Bildquelle: KEYSTONE/Laurent Gillieron.
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Bild 3 von 3. Angela Zimmermann ist Co-Präsidentin der Jungen Grünen Waadt. Bildquelle: KEYSTONE/Jean-Christophe Bott.
Im bürgerlichen Lager hätte es darüber hinaus eine chancenreiche Frauenkandidatur gegeben. Nationalrätin Jacqueline De Quattro – auch sie ehemalige Staatsrätin – wollte für die FDP kandidieren. De Quattro hat nicht nur nationale Erfahrung, sondern spricht auch fliessend Deutsch, Schweizerdeutsch, Italienisch und Englisch.
Trotz klarer Vorzüge zog sie im internen Nominierungsverfahren gegen den beliebten Pascal Broulis den Kürzeren. Es gilt deshalb festzuhalten: Sollte Broulis in dieser Wahl wider Erwarten scheitern, wäre das für die FDP besonders bitter.