Nun ist es definitiv: Im Wallis bleibt die grosse Überraschung aus. Die Walliser Ständeräte heissen auch weiterhin Beat Rieder und Marianne Maret.
Die beiden Mitte-Ständeräte schaffen die Wiederwahl mit einem komfortablen Vorsprung auf ihren Herausforderer Philippe Nantermod (FDP). Der Abstand: über 25'000 Stimmen.
«Ich bin sehr zufrieden mit meinem Resultat», so Beat Rieder mit Blick auf seine 56'000 Stimmen. Und auch Marianne Maret freut sich über ihre 54'000 Stimmen. «Ich habe im Vergleich zum ersten Wahlgang viel Boden gut gemacht.»
Ich spreche immer Klartext. Das kann bei einer Majorzwahl hinderlich sein.
Anders die Stimmung beim Herausforderer Philippe Nantermod. «Ich bin enttäuscht», so der FDP-Nationalrat. Aber er könne sich das Resultat erklären. «Ich habe eine klare Linie und spreche immer Klartext. Das kann bei einer Majorzwahl hinderlich sein.»
Die Mitte-Dominanz bleibt ungebrochen
Mit dem Resultat vom Sonntag bleiben die beiden Walliser Ständeratssitze fest in den Händen der Mitte. «Die Walliserinnen und Walliser haben sich für Kontinuität entschieden», so Beat Rieder. Das deutliche Resultat zeige, dass das Volk die Arbeit der beiden Bisherigen schätze. «Marianne Maret und ich machen in Bern Politik für den ganzen Kanton und nicht nur für unsere Partei.»
Das Volk hat sich für Kontinuität entschieden.
Seit fast 170 Jahren schickt die Mitte zwei Vertreter ins Stöckli. Die Partei ist nach wie vor die stärkste politische Kraft im Kanton – musste in den vergangenen Jahren aber Federn lassen. Der Wähleranteil liegt mittlerweile bei gut einem Drittel.
Hat die Mitte noch Anspruch auf zwei Sitze? Für Marianne Maret ist der Fall klar. «Die Ständeratswahlen sind Personenwahlen.» Die Parteien würden nur eine untergeordnete Rolle spielen. «Ausserdem machen Beat Rieder und ich nicht dieselbe Politik. Wir sind sehr unterschiedlich.»
Ständeratswahlen sind Personenwahlen.»
Philippe Nantermod ist nicht der erste Politiker, der versucht, die Mitte-Dominanz zu brechen. Seit Jahren versuchen Parteien von links bis rechts, die Doppelvertretung der Mitte zu beenden. Alle Versuche blieben bisher erfolglos. 2019 fehlten Mathias Reynard (SP) nur 1370 Stimmen für die Sensation, und 2015 verpasste Pierre-Alain Grichting (FDP) um 1481 Stimmen die Wahl.