Nun also soll Transparenz herrschen. Seit diesem Jahr müssen Parteien, Politiker und andere kampagnenführende Akteure ausweisen, wie viel Geld sie in den Wahlkampf stecken. Damit soll endlich möglich sein, was in anderen europäischen Ländern schon lange gilt: Dass Klarheit darüber besteht, welche Interessenvertreter welche Politiker und Parteien finanziell unterstützen, damit sie es ins Parlament schaffen. SRF Data zeigt, wer die grossen Sponsoren sind, wie gross die Wahlkampfkassen wirklich sind und wie das Geld eingesetzt wird. Der Artikel wurde bis 31.10.2023 regelmässig aktualisiert.
Bis zum 22. September mussten in der Datenbank der Eidgenössischen Finanzkontrolle alle Kampagnenführer mit einem Budget über 50’000 Franken sowie alle Grossspender mit Beträgen über 15’000 Franken gemeldet sein. SRF hat diese Daten fortlaufend aktualisiert und hier publiziert.
Ein Grossteil der deklarierten Gelder lassen sich einer Partei zuordnen. Nachfolgend zeigen wir, welchen Parteien am meisten Geld zu Verfügung steht:
Sämtliches Geld im Wahlkampf wird als Budget einer Kampagne erfasst. Kampagnen werben für eine oder mehrere Personen, für Parteien oder für allgemeine politische Anliegen. Das Budget einer Kampagne speist sich teilweise aus Spenden, wird aber auch von den Parteien selbst oder aus Eigenmittel der Kandidierenden finanziert.
Kandidierende, die eine eigene Kampagne führen, sind in der nächsten Tabelle aufgelistet («Einzelkampagnen»). Auch hier gilt: Wer über 50'000 Franken für seine eigene Kandidatur verwendet, muss seine Ausgaben deklarieren. Einige Kandidierende haben sich zudem entschlossen, ihre Finanzen auch unter diesem Schwellenwert offen zu legen.
Die meisten Kandidierenden sind Teil von Kampagnen, die mehrere Politikerinnen und Politiker unterstützen. Diese Kampagnen werden in der Regel von Parteien selbst oder von überparteilichen Komitees geführt. Allerdings spielen auch Verbände und parteiunabhängige Interessensgruppen eine wichtige Rolle als Kampagnenführer. Sie führen Kampagnen, welche auf allgemeine politische Anliegen aufmerksam machen, ohne einzelne Kandidaten oder Parteien direkt zu unterstützen. So etwa Perspektive Schweiz, die für «wirtschaftsfreundliche» Politik wirbt, oder der WWF mit einem «Umweltrating». Sie führen aber auch Kampagnen, welche direkt einzelne Politikerinnen und Politiker unterstützen, beispielsweise die Kampagne des Gewerbeverbands. In der folgenden Tabelle sind die grössten Kampagnen der parteiunabhängigen Interessensgruppen aufgeführt.
Die Kampagnenbudgets speisen sich nicht nur aus Parteikassen oder dem eigenen Portemonnaie. Auch Einzelpersonen oder Organisationen versuchen mit Spenden an präferierte Kampagnen den Wahlausgang zu beeinflussen. Mit der neuen Regelung gelten Beträge über 15'000 als Grossspende und müssen vonseiten der Kampagnenführenden so deklariert werden. Die nachfolgende Tabelle zeigt die grössten Geldgeber:innen im aktuellen Wahlkampf.
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