Seine Wiederwahl gilt als so gut wie sicher: Daniel Jositsch (SP) dürfte seinen Sitz im Ständerat halten können. Stellt sich eigentlich nur noch die Frage: Schafft er es bereits im ersten Wahlgang? Spannend dürfte das Rennen aber um den zweiten Zürcher Sitz in der kleinen Kammer werden.
Die FDP, die seit 40 Jahren einen der beiden Zürcher Sitze im Ständerat besetzt, will diesen unbedingt verteidigen. Doch auch alle anderen etablierten Parteien schicken eigene Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen.
Kandidierende für den Ständerat aus dem Kanton Zürich
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Bild 1 von 14Legende: Daniel Jositsch (SP) sitz seit 2015 für Zürich im Ständerat. Der 58-Jährige will nicht nur seinen Sitz verteidigen, sondern schielt bereits weiter: Er tritt im Dezember für die Nachfolge von Alain Berset im Bundesrat an. Daniel Jositsch ist Rechtsprofessor und lebt in Stäfa. Keystone / Ennio Leanza
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Bild 2 von 14Legende: Daniel Jositsch sind der Umweltschutz sowie der Ausbau des Sozialstaates wichtig. Beim Thema Law und Order politisiert der Rechtsprofessor am rechten Rand der SP. Smartvote
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Bild 3 von 14Legende: Regine Sauter (FDP) ist seit 2015 im Nationalrat. Die 57-Jährige ist Direktorin der Zürcher Handelskammer, sowie Präsidentin von H+, dem nationalen Verband der Spitäler, Kliniken und Pflegeinstitutionen. Keystone / Alessandro Della Valle
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Bild 4 von 14Legende: Wichtig ist Regine Sauter eine offene Aussenpolitik sowie eine liberale Wirtschaftspolitik. Smartvote
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Bild 5 von 14Legende: Gregor Rutz (SVP) ist seit 2012 im Nationalrat. Der 50-Jährige hat eine Kommunikationsagentur und wohnt in der Stadt Zürich. Keystone / Anthony Anex
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Bild 6 von 14Legende: Gregor Rutz liegt politisch klar auf SVP-Linie mit starker Gewichtung der liberalen Wirtschaftspolitik. SMARTVOTE
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Bild 7 von 14Legende: Philipp Kutter (Die Mitte) ist seit 2018 im Nationalrat. Der 48-jährige Kommunikationsberater ist Stadtpräsident von Wädenswil. Keystone / Peter Klaunzer
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Bild 8 von 14Legende: Philipp Kutter politisiert weder links noch rechts. Er setzt sich für eine offene Aussenpolitik ein. Smartvote
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Bild 9 von 14Legende: Tiana Angelina Moser (GLP) ist seit 2007 Nationalrätin. Die 44-jährige Politik- und Umweltwissenschaftlerin ist Fraktionschefin der GLP im Bundeshaus. Keystone / Anthony Anex
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Bild 10 von 14Legende: Zentrale Anliegen von Tiana Angelina Moser sind Umweltschutz und eine offene Aussenpolitik. Smartvote
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Bild 11 von 14Legende: Daniel Leupi (Grüne) ist seit 2010 Mitglied der Zürcher Stadtregierung. Der 57-Jährige ist Finanzvorsteher der Stadt Zürich. Keystone / Peter Klaunzer.
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Bild 12 von 14Legende: Daniel Leupi ist gegen eine harte Migrationspolitik. Er macht sich für einen ausgebauten Sozialstaat stark. Smartvote
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Bild 13 von 14Legende: Nik Gugger ist seit 2017 im Nationalrat für die EVP, zuvor war er im Zürcher Kantonsrat. Der 53-jährige Unternehmer wohnt in Winterthur. Keystone / Peter Klaunzer
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Bild 14 von 14Legende: Das Profil von Nik Gugger ist eingemittet. Umweltschutz ist für ihn etwas wichtiger als eine restriktive Finanzpolitik. Smartvote
Sie kreuzten am Podium des «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» die Klingen und diskutierten über die beiden, laut den Wählerinnen und Wählern, gegenwärtig grössten Herausforderungen: Diese sind gemäss neustem SRG-Wahlbarometer die steigenden Krankenkassenprämien und der Klimaschutz.
Klimaschutz Ja, aber zu welchem Preis?
Hitzig debattierten die Kandidatinnen und Kandidaten insbesondere über den Klimaschutz. Tiana Moser (GLP) nannte den Klimawandel eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit.
Die Bevölkerung wolle Lösungen, etwa den schnellen Ausbau von erneuerbaren Energien. «Es geht nicht nur um unsere Lebensgrundlage. Es geht auch um unsere Heimat», sagt Moser.
Auch Gregor Rutz von der SVP bestreitet nicht, dass der Klimawandel Folgen hat. Das sehe man unter anderem in den Bergtourismusorten, die weniger schneesicher seien. Dennoch, betont Rutz, müsse man sich an den wirtschaftlichen Realitäten orientieren.
«Wir brauchen eine sichere und zahlbare Stromversorgung.» Der Ausstieg aus der Atom-Energie sei ein fataler Fehler gewesen, so Rutz in der Diskussion. Daniel Leupi (Grüne) hält vehement dagegen.
Ihn beelende diese Diskussion. Der Klimawandel sei schliesslich seit Jahrzehnten ein Thema. «Wir hätten viel früher handeln und in erneuerbare Energien investieren können.» Dies würde die Schweiz auch weniger abhängig vom Ausland machen, fügt Leupi an.
Kosten sparen, Prämien verbilligen oder beides?
Das andere Thema, das rundum beschäftigt, sind die Krankenkassenprämien: Zwischen 8 und 9 Prozent könnten diese im kommenden Jahr steigen, so die Berechnungen des Krankenkassenverbands «Santésuisse». Nun müssten die Prämienzahlerinnen und -zahler unbedingt entlastet werden, findet Daniel Jositsch und verweist auf eine Volksinitiative seiner Partei.
Die SP will, dass niemand mehr als 10 Prozent des Einkommens für die Krankenkasse ausgeben muss. «Krankenkassenprämien gehören zum Service Public», sagt Jositsch. Die steigenden Kosten im Gesundheitswesen werde man nie ganz aufhalten können.
Auch Philipp Kutter (die Mitte) will bei den Prämienverbilligungen ansetzen. Doch nicht nur: Auch die Kosten im Gesundheitswesen müssten gesenkt werden.
Ansetzen könne man da bei den Heilmittelpreisen – etwa für neue Krebsmedikamente. «Bei gewissen Medikamenten kann sich nicht einmal das Bundesamt für Gesundheit die horrenden Preise erklären», so Kutter.
Nik Gugger von der EVP regt an, dass die Bevölkerung auch bereit sein müsse, zu sparen. Er selbst sehe besonders ein Potenzial bei den Krankenhäusern. «Wir brauchen nicht um jeder Ecke ein Spital», findet Gugger.
Dieser Meinung ist auch Regine Sauter (FDP). Die Schweiz habe nicht nur eines der besten, sondern auch eines der teuersten Gesundheitswesen der Welt. «Wir müssen genau schauen, ob das wirklich alles effizient, kostengünstig und nötig ist.»