Gleich drei Frauen und zwei Männer wollen es am 14. Mai nochmals wissen: Armin Hartmann (SVP), Ylfete Fanaj (SP), Claudia Huser (GLP), Chiara Peyer (Junge Grüne) und der Parteilose Juergen Peter kandidieren für den zweiten Durchgang der Wahl in die Luzerner Kantonsregierung.
SVP hat ihren Sitz so gut wie sicher
In der Pole-Position für die beiden Sitze in der fünfköpfigen Luzerner Regierung, die noch nicht besetzt sind, steht SVP-Kandidat Armin Hartmann. Er landete im ersten Wahlgang auf dem vierten Platz. Er verpasste das absolute Mehr um rund 4000 Stimmen. Im zweiten Wahlgang dürfte es ihm aber gelingen, den Sitz der SVP in der Regierung zu verteidigen.
Trotzdem sagt Armin Hartmann: «Man darf es nie unterschätzen. Eine Wahl ist eine Wahl. Ich gebe bis zum Schluss nochmals alles und hoffe, dass es reicht.»
Neben der Wählerschaft der SVP kann er auch auf die Stimmen aus dem Lager von FDP und der Mitte-Partei rechnen, die ihre Sitze schon im ersten Wahlgang verteidigen konnten und nun nicht mehr antreten. Die beiden Parteien haben entschieden, Hartmanns Kandidatur zu unterstützen.
SP muss Angriff der GLP abwehren
Komplizierter wird es beim fünften Regierungssitz. Hier tritt SP-Kandidatin Ylfete Fanaj nochmals an und soll dafür sorgen, dass die Linke nach acht Jahren Absenz wieder zurück in die Regierung kommt.
Fanaj landete am Wahlsonntag vom 2. April hinter Armin Hartmann auf Platz 5, mit deutlichem Vorsprung auf die sechstplatzierte GLP-Kandidatin Claudia Huser. «Dieser grosse Vorsprung zu meiner Konkurrentin zeigt: Die Bevölkerung will wieder eine linke Vertretung haben und ist bereit dazu», sagt Ylfete Fanaj.
Doch so klar ist die Ausgangslage nicht: Im zweiten Wahlgang könnte ihr GLP-Kandidatin Claudia Huser gefährlich werden.
Auch wenn die GLP die kleinste Fraktion im Parlament ist und Claudia Husers Kandidatur von keiner anderen Partei offiziell unterstützt wird: Die Partei zählt auf die Stimmen der Wählerinnen und Wähler, die nicht die Linke unterstützen möchten. «Es ist wichtig, dass die Bevölkerung eine wirkliche Auswahl hat. Wir wissen aus der Vergangenheit, dass bei zweiten Wahlgängen andere Gesetze herrschen», sagt Huser.
Entscheidend für die SP ist daher, dass möglichst keine linken Stimmen an die GLP-Kandidatin gehen. Die SP hofft, diesen Angriff mit Hilfe der Grünen abwenden zu können: Die Partei schickt Chiara Peyer in den zweiten Wahlgang, die Kandidatin der Jungen Grünen.
Selber hat die 22-Jährige zwar keine Wahlchancen, dennoch ist ihre Kandidatur für die Linke wichtig: Sie kann linke Wählerinnen und Wähler mobilisieren – und verhindern, dass diese neben dem Namen der SP- jenen der GLP-Kandidatin auf die Wahlzettel setzen.
Keine grosse Rolle im zweiten Wahlgang wird der Parteilose Juergen Peter spielen – er landete im ersten Durchgang abgeschlagen auf dem letzten Platz.
Die grösste Partei spricht sich für SP-Kandidatin aus
Unterstützung erhält die SP durch die Mitte-Partei, die wählerstärkste Partei im Kanton Luzern. Sie hat sich dafür ausgesprochen, neben dem SVP-Kandidaten Armin Hartmann, auch Ylfete Fanaj zu unterstützen. Und setzt somit auf Konkordanz. Also darauf, dass alle relevanten Parteien in der Regierung vertreten sind. Die FDP empfiehlt nur Hartmann. Für den fünften Regierungssitz hat sie Stimmfreigabe beschlossen.