- Der Waldbrand in den Hügeln von Gambarogno am Lago Maggiore ist noch nicht unter Kontrolle gebracht.
- In der Nacht auf Dienstag wurden die Löscharbeiten unterbrochen, ein Team der Feuerwehr war jedoch vor Ort. Unterstützt wurde es von Freiwilligen aus Italien.
- Bereits am späten Sonntagabend mussten 32 Personen im Dörfchen Indemini in Sicherheit gebracht werden. Zuvor hatten bereits 13 Bewohnerinnen und Bewohner der Fraktionen Ri, Pezze und Boè ihre Häuser verlassen müssen.
- Das Feuer wütet inzwischen auf einer Fläche von etwas mehr als sechs Hektaren, wie die Tessiner Kantonspolizei gestern mitteilte.
Die Schweiz erhält bei der Bekämpfung des Waldbrandes am Monte Gambarogno im Tessin Hilfe aus Italien. Bei den Löscharbeiten kommen nun auch zwei Löschflugzeuge aus dem Nachbarland zum Einsatz.
Verstärkung aus Varese
Die beiden Maschinen des Typs Canadair seien vor der nationalen italienischen Feuerwehr-Flotte geschickt worden, teilte die Schweizer Botschaft in Rom auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Botschaft bedankte sich für den Beitrag im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Bereits zuvor wurde das Feuer aus der Luft bekämpft. Sechs Helikopter, darunter zwei Super-Pumas der Schweizer Luftwaffe, unterstützen nach Angaben der Tessiner Behörden vom Montag die rund 40 Feuerwehrleute am Brandort. Am Vormittag haben sich auf italienischer Seite zudem mehrere freiwillige Waldbrandbekämpfungsteams aus der Provinz Varese zum Einsatzort begeben.
Ausharren in eisiger Nacht
Die Situation sei ziemlich besorgniserregend, sagte der Gemeindepräsident von Gambarogno, Gianluigi Della Santa, gestern. Er war am Montagmorgen auf einem Erkundungsflug über den brennenden Wäldern.
Laut Informationen von RSI mussten die Löscharbeiten in der Nacht auf Dienstag wegen der Dunkelheit unterbrochen werden. Ein zehnköpfiges Bodenteam blieb demnach jedoch bei Minustemperaturen vor Ort. Ziel war es, das Gebiet in der Nähe der Strasse, die zum Dorf Indemini führt, zu bewachen und zu schützen, dessen Häuser offenbar noch nicht von den Flammen berührt wurden. Die Feuerwehr Bellinzonas sprach auf Facebook von einer «ereignisreichen Nacht».
Die Löscharbeiten gehen weiter
Nach der Koordinierungssitzung heute Dienstagmorgen sollen nach RSI-Informationen in den kommenden Tagen weitere Teams mit insgesamt sechs Helikoptern eingesetzt werden.
Die Tessiner Kantonspolizei hatte gemeldet, die Evakuierung sei in Absprache mit den Gemeindebehörden und aus Sicherheitsgründen wegen des dichten Rauchs erfolgt. Insgesamt wurden seit Sonntagmorgen 45 Personen in Sicherheit gebracht.
Den Evakuierten, die keinen Unterschlupf bei Verwandten gefunden hatten, wurde eine Zivilschutzanlage zur Verfügung gestellt. Wegen des Feuers wurden der Grenzübergang nach Italien bei Indemini und auch die Kantonsstrasse durch das Waldbrandgebiet aus Sicherheitsgründen geschlossen.