Die Wintermonate sind entscheidend für den Grundwasserspiegel und daher für die Trinkwasserquantität im Sommer. 2018 hatte es Probleme gegeben, die sich bis vor Kurzem bemerkbar machten.
Das Grundwasser wird vor allem zwischen Dezember und Februar neu gebildet.
Der diesjährige Winter war geprägt von meterhohem Schnee und viel Regen, was den Wasserspezialisten im Kanton Aargau freut. Christoph Mahr ist Fachspezialist für Grundwasser und sieht Vorteile in den vielen Niederschlägen der letzten Wochen und Monaten.
So kann er nämlich entspannt in den Sommer schauen: «Man kann sagen, dass das Grundwasser vor allem zwischen Dezember und Februar neu gebildet wird. Dann ruht die Vegetation und der Boden ist feucht genug, damit viel Wasser bis zum Grundwasserspiegel durchsickern kann.» Auch der Bund bestätigt, dass die Grundwasserspeicher gut aufgefüllt sind.
Ohne Grundwasser kein Trinkwasser
Wichtig ist ein solider Bestand deshalb, weil 80 Prozent unseres Trinkwassers aus dem Grundwasser kommt. In den letzten Jahren wurde das Grundwasser aber vor allem im Mittelland und im Jura immer wieder knapp.
Ganz extrem war es beispielsweise im Sommer 2018. Damals war der Grundwasserspiegel so tief, dass gewisse Quellen und Bäche versiegten.
In der Folge wurden Brunnen abgestellt, einige Gemeinden riefen aktiv zum Wassersparen auf: Der Pool soll nicht mehr frisch aufgefüllt werden oder das Auto besser dreckig bleiben, statt Trinkwasser zu vergeuden, war die Devise.
Im Kanton Thurgau fuhren die Bauern sogar bis an den Bodensee, um Wasser für die Bewässerung ihrer Felder zu holen. Das Problem: Bis sich die Grundwasserspeicher wieder erholen und auffüllen, dauert es meist Monate, wenn nicht gar Jahre. So sind im Aargau in gewissen Regionen die Speicher von 2018 erst jetzt mit den jüngsten Niederschlägen wieder richtig aufgefüllt.