Die Kulisse hätte passender nicht sein können. Am Donnerstagabend, exakt um 18 Uhr, wurden die Lichter der Weihnachtsbeleuchtung «Lucy» im dichten Zürcher Schneetreiben eingeschaltet. Zahlreiche Menschen wohnten dem Spektakel an der Zürcher Bahnhofstrasse bei.
Zum ersten Mal überhaupt wurde des Einschalten der Zürcher Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr mit einem Buzzer inszeniert. In Betrieb genommen wird «Lucy» aber nach wie vor vollautomatisch aus einem Bunker der städtischen Elektrizitätswerke EWZ.
«Lucy» hat ihren Preis
Insgesamt erhellen nun 11'500 speziell geschliffene Leuchtkristalle die Zürcher Bahnhofstrasse. Über 23‘000 LED-Lämpchen sind dafür verbaut worden. Sie erstrahlen in allen Farben auf einer Länge von gut einem Kilometer noch bis am 6. Januar.
Ein Spektakel für die Zürcher Bevölkerung. Aber auch ein Spektakel, das ins Geld geht. Die Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse, die «Lucy»-Eigentümerin, gibt jedes Jahr rund eine Viertelmillion Franken für die weihnachtliche Stimmung in der Zürcher Einkaufsmeile aus.
Der Stromverbrauch ist dabei nicht das Kostenproblem. Dieser schlägt gerade einmal mit knapp 230 Franken zu Buche – für die gesamte Betriebszeit. Es ist vielmehr die Installation der Lichterketten, für die viel Geld ausgegeben werden muss.
Der Lichterhimmel soll erhalten bleiben
Damit das weihnachtliche Lichtermeer in Zürich auch in Zukunft erstrahlt, gehen die Verantwortlichen ab diesem Jahr nun neue Wege. «Wir wollen jedem die Möglichkeit geben, mit einer Patenschaft etwas dazu beizutragen, dass die Weihnachtsbeleuchtung Lucy erhalten bleibt», sagt Marc-André Schuler, Co-Präsident der Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse.
45 Franken kostet eine solche Patenschaft. Und man sichert sich damit einen der leuchtenden Kristalle für ein Jahr. Zehn Franken des Betrags gehen an das Zürcher Kinderspital, der Rest fliesst in den Erhalt der Zürcher Weihnachtsbeleuchtung.
Hunderte haben sich schon ein Licht gesichert
Einerseits müsse Lucy laufend repariert werden und das koste Geld, sagt Marc-André Schuler weiter. Und andererseits müsse die Beleuchtung in rund fünfzehn Jahren ersetzt werden. «Da reden wir von mehreren Millionen Franken. Und wir wollen schon jetzt versuchen, dieses Geld auf die Seite zu legen, um dann – wenn wir es brauchen – eine Weihnachtsbeleuchtung zur Verfügung stellen zu können.»
Die Rückmeldungen bis jetzt seien positiv, sagt Schuler. Man habe bereits Hunderte solche Patenschaften an den Mann, an die Frau gebracht. Ein gelungener Start für die Verantwortlichen also, um den Zürcher Winterhimmel auch in Zukunft zum Strahlen zu bringen.