Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag sind zwei die Landwirtschaft betreffende Initiativen abgelehnt worden.
- Zwei weitere Agrarinitiativen sind bereits in der Warteschlaufe: Beide zielen gegen Pestizide.
- Der Bauernverband hat sich bereits in Stellung gebracht – er lehnt beide ab.
Bauer und BDP-Nationalrat Heinz Siegenthaler sieht sich bestätigt. Das Stimmvolk habe verstanden, dass die Schweizer Bauern bereits heute ökologisch und fortschrittlich unterwegs seien. «Komischerweise wirft man uns oft vor, wir seien altmodisch und rückständig, das stimmt überhaupt nicht», sagt Siegenthaler.
Bauern glauben an sich selbst
Deshalb bräuchten sich die Bauern auch die beiden nächsten Agrar-Initiativen nicht zu fürchten, sagt ein anderer Bauer aus dem Nationalrat, der Bündner BDP-Mann Duri Campbell. Denn Landwirte bräuchten heute schon viel weniger Pestizide oder Antibiotika. «Das sind Hinweise, dass die Konsumenten sehen, jawohl, die Landwirtschaft hats begriffen und produziert gute und gesunde Produkte.»
Zweimal gegen Pestizide
Entschieden anderer Meinung ist Franziska Herren. Sie ist Mitinitiantin der Initiative für sauberes Trinkwasser, die möglicherweise in zwei Jahren vors Volk kommt. Diese verlangt, dass keine Direktzahlungen mehr an Bauern vergeben werden, die Pestizide einsetzen oder ihren Tieren vorbeugend Antibiotika verfüttern.
Das sei leichter zu verstehen als die beiden Initiativen, die am Sonntag Schiffbruch erlitten, so Herren. «Wir sprechen Klartext und klären die Bevölkerung auf, was die heutige Lebensmittelproduktion für Folgeschäden produziert und wie wir in eine neue Landwirtschaftspolitik investieren können.»
Noch weiter geht die Initiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide. Sie verbietet den Einsatz dieser Mittel ganz. Das sei einfach zu vermitteln, sagt Mitinitiant Olivier de Meuron. Genau darin sieht er die Chance dieser Initiative.
Bauernverband lehnt beide Initiativen ab
Der Bauernverband hat sich schon längst in Stellung gebracht. Er lehnt beide Initiativen ab. Die Initiativkomitees hingegen wollen nun die knapp zwei Jahre bis zur Abstimmung nutzen. Sie setzen, wie sie sagen, auf die Klarheit ihrer Anliegen. Ihre Gegner nennen dies Radikalität.