Windenergie hat im Kanton Freiburg einen schweren Stand – obschon laut einem Bericht des Bundesamtes für Energie das Potenzial gross wäre. Ein Projekt auf dem Schwyberg ob Schwarzsee ist seit Jahren wegen Widerstand von Umweltschutzverbänden blockiert.
Ein anderes Projekt bei Romont löste einen Proteststurm in der Bevölkerung aus. «Windenergie hat schon verschiedenen Gemeinderäten im Kanton den Kopf gekostet», sagt der Grüne Grossrat Bruno Marmier.
Das Kantonsparlament hat punkto Windenergie am Dienstag mit grosser Mehrheit einen Marschhalt verordnet.
Der Grosse Rat fordert die Regierung auf, die Planung künftiger Windenergieanlagen neu aufzugleisen, mit Fachleuten aus der Wirtschaft und dem Umweltbereich. Ein speziell zusammengesetzter Ausschuss soll fortan die künftige Auswahl von Standorten für Windenergieanlagen leiten und die Orte finden, die sich wirklich für Windenergie eignen. Dazu brauche es zuerst einen Marschhalt, so der Rat.
Starker Gegenwind für Windenergie
Denn Windenergie hat es in der ganzen Schweiz schwer. Bislang gibt es erst 12 Windparks mit rund 40 Turbinen. Von der Projekteingabe bis zur Inbetriebnahme dauert es oftmals über 20 Jahre.
Die Gründe für den schleppenden Ausbau sind vielfältig: In der Schweiz sind einige Windprojekte vor Bundesgericht hängig. Die Gegnerschaft scheint hartnäckig. Natur- und Vogelschützer sorgen sich wegen der Turbinen um die Tiere, andere Gegner kritisieren den Infraschall der Windturbinen. Andere wiederum glauben, dass Windparks in den Bergen sinnvoll sind, nicht aber im Flachland.
Nun soll die Schweiz trotz des Widerstands mehr Tempo beim Ausbau der Windenergie machen. Im März hat der Nationalrat eine Windenergie-Offensive beschlossen. Windparks sollen einfacher bewilligt werden können. Das Gesetz kommt in den Ständerat.