Die unglaublichen Wassermengen nach den andauernden Regenfällen haben den Schiffsverkehr auf dem Rhein in Basel lahmgelegt. Der Pegelstand ist derzeit zu hoch. Deshalb ist seit Dienstagvormittag die Schifffahrt ganz eingestellt.
An sich ist das in der Stadt am Rheinknie nichts Aussergewöhnliches. Laut Jelena Dobric, der Sprecherin der Schweizerischen Rheinhäfen, kommt es Jahr für Jahr ein- bis zweimal vor, dass die Schifffahrt wegen Hochwassers vorübergehend eingestellt werden muss.
Es zeichnet sich ab, dass sich die Hochwasserlage die nächsten Tage anhalten wird.
Doch 2021 ist in dieser Hinsicht ungewöhnlich. Das sei nun bereits die zweite Hochwasserperiode in diesem Jahr, so Dobric. Zudem dauere sie nun schon ein paar Tage an – «und es zeichnet sich ab, dass sich das die nächsten Tage weiterziehen wird.»
Für die Schiffe bedeutet das, dass sie den nächstgelegenen Hafen ansteuern und anlegen müssen. Die nächsten paar Tage werden sie dort blockiert sein. Damit trifft das Hochwasser eine wichtige Handelsdrehscheibe der Schweiz: In Basel werden rund zehn Prozent aller Importe umgeschlagen. Das entspricht sechs Millionen Tonnen Gütern oder über 100’000 Containern.
In den letzten Jahren mussten wir uns eher mit dem Niedrigwasser-Thema herumschlagen.
Die Verantwortlichen der Rheinhäfen sind es sich zwar gewohnt, den Pegelstand genau im Auge zu behalten. In den letzten Jahren hatten sie dabei aber andere Sorgen: «In den letzten Jahren mussten wir uns eher mit dem Niedrigwasser-Thema herumschlagen», erklärt Dobric.
Niedrigwasser wäre weniger schlimm
Im Vergleich zum Hoch- bedeutet Niedrigwasser allerdings nicht, dass die Strecke gesperrt bleiben muss. Die Schiffe können dann nämlich weiterhin flussauf- und flussabwärts verkehren, einfach mit weniger Ladung als üblich. Bei Hochwasser geht das nicht. Und der Wetterbericht lässt nicht auf ein baldiges Absinken des Rheinpegels hoffen.