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Zuschauerrekord in Wengen Lauberhorn-OK-Präsident: «Wir sind absolut am Limit»

Rekord in Wengen: 80'000 Skifans sind am Wochenende ins Berner Oberland gereist und haben die drei Lauberhornrennen vor Ort mitverfolgt. Das waren so viele Zuschauerinnen und Zuschauer wie noch nie.

Alleine am Samstag waren 40'000 Leute vor Ort – angelockt von den guten Resultaten der Schweizer Skifahrer. Besser gehe es nicht, aber mehr gehe eben auch nicht, sagt OK-Präsident Urs Näpflin im Interview.

Urs Näpflin

OK-Präsident Lauberhornrennen in Wengen

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Urs Näpflin ist OK-Präsident der internationalen Lauberhornrennen. Seit vielen Jahren ist er in Wengen dabei, lange als Rennleiter, bis er 2014 das Amt des OK-Präsidenten von Viktor Gertsch übernommen hat. Die Organisation der Lauberhornrennen ging damit erstmals in seiner Geschichte in nichtfamiliäre Hände. Näpflin war selbst Skirennfahrer.

SRF News: Zuschauerrekord in Wengen. Haben Sie so etwas in all den Jahren schon einmal erlebt?

Urs Näpflin: Nein, wir haben das absolut noch nie gesehen. Wir haben es uns auch nicht vorstellen können, dass so viele Leute nach Wengen an das Lauberhornrennen für die Abfahrt kommen. Es ist klar, die fantastischen Resultate von den Schweizer Abfahrern – vier Mal ein Doppelsieg – brachten die Leute natürlich nach Wengen. Wir hatten aber einen kleinen Schreckmoment am Morgen. Wir hatten starken Wind und wussten nicht genau, wann er aufhört. Einen Moment lang mussten wir zittern, ob wir die Abfahrt überhaupt durchführen können. Zum Glück hat er rechtzeitig abgestellt, und es ist alles gut gelaufen.

Blick in die Zuschauermenge am Lauberhornrennen
Legende: Sie haben den Schweizer Skifahrern zugejubelt: Am Samstag kamen so viele Skifans wie noch nie nach Wengen. KEYSTONE/Jean-Christophe Bott

Bei der Anreise brauchten viele Fans Geduld, aber auch für die Heimreise – mit diesem Zuschauerrekord. Hat das irgendwo Grenzen? Mehr können fast nicht hochkommen, sonst würde die Heimreise zum Problem?

Ja, wir sind jetzt absolut am Limit. Mehr Leute gehen einfach nicht. Auch am Abend im Weltcupdorf – so viele Leute hatten wir noch nie. Der Druck auf das Dorf ist riesig. Wir müssen nun genau analysieren, wie wir das in Zukunft handhaben wollen. Zum Glück ist alles gut gegangen. Der Zeremonieplatz war zweckmässig abgesperrt. Es gab ein Limit an Leuten, die wir hineinliessen. So bestand keine Gefahr, dass etwas geschehen könnte, das eine Paniksituation auslöst.

Das war das Maximum, wir müssen über die Bücher.

Aber im ganzen Dorf waren so viele Leute, dass das Maximum erreicht war. Dort werden wir sicher über die Bücher gehen. Das Ziel ist kein quantitatives – dass wir wachsen. Wir müssen in der Qualität noch das eine oder andere korrigieren. Wir werden alles analysieren und die nötigen Schlüsse daraus ziehen.

War es für Sie insgesamt ein Traumwochenende – mit diesen Fans und auch mit dem Schweizer Ergebnis?

Ja, es war ein riesiges Skifest. Besser kann man es sich schlichtweg nicht vorstellen. Bei fantastischem Wetter, mit irrsinnigen Bildern, die in die ganze Welt hinausgestrahlt wurden. Eine fantastische Stimmung. Besser geht es wirklich nicht.

Das Gespräch führte Danja Spichtig.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 20.01.2025, 6:31 Uhr ; 

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