31 Prozent mehr Gewinn im abgelaufenen Quartal: Facebook ist nach wie vor eine Geldmaschine. Vor allem das Geschäft mit Onlinewerbung verlief für den Social-Media-Riesen erfreulich. Trotzdem verlor die Facebook-Aktie im nachbörslichen Handel um bis zu 23 Prozent ihres Wertes – das ist ein Minus beim Börsenwert von fast 150 Milliarden Dollar.
Weniger Nutzer – weniger Werbeeinnahmen
Grund für die Unzufriedenheit der Börsianer ist die Entwicklung bei den Nutzern von Facebook: Wenn Anleger das Geschäft von Facebook anschauen, steht für sie die Entwicklung der Nutzerzahlen im Vordergrund. Denn mehr Nutzer bedeuten eine höhere Reichweite für die Werbung und damit mehr Gewinn für Facebook.
Mittlerweile sind die Anleger bei Facebook derart erfolgsverwöhnt, dass kleinere Dellen in einem Quartalsbericht schon zu riesigen Verwerfungen beim Börsenkurs führen. Dass die weltweite Nutzerzahl im abgelaufenen Quartal nur leicht auf 2,23 Milliarden stieg, ist in den Augen der Anleger so eine Delle. Und schon eine etwas grössere Delle bedeutet die Tatsache, dass die Nutzerzahl in Europa sogar zurückging.
Facebook macht EU-Datenschutz zu schaffen
Facebook erklärt sich den Rückgang in Europa mit der neuen Datenschutzrichtlinie der EU. Offenbar stimmten einige Nutzer den neuen Richtlinien für personalisierte Werbung nicht zu. Damit bleibt ihnen der Zugriff auf ihr Facebook-Konto verwehrt. Das schlägt sich entsprechend in den ausgewiesenen Facebook-Nutzerzahlen nieder.
Auf das finanzielle Geschäft habe sich die Datenschutzrichtlinie aber bis jetzt noch nicht ausgewirkt, sagt Facebook. In der Tat stieg der Umsatz von April bis Juni um 42 Prozent auf 13,23 Milliarden Dollar – von einem solchen Wachstum können viele Unternehmen nur träumen. Und doch hatten die Anleger noch mehr Wachstum erwartet. Auch das dürfte einer der Gründe für den zwischenzeitlichen Kurseinbruch der Aktie sein.