20 Firmen, unter ihnen die US-amerikanische Pfizer, die israelische Teva und auch die Novartis-Tochter Sandoz aus der Schweiz hätten untereinander Preisabsprachen getroffen. Sie hätten die Medikamentenkosten für die Patienten teilweise um mehr als eintausend Prozent nach oben geschraubt, so lautet der happige Vorwurf der Staatsanwälte aus insgesamt 44 US-Bundesstaaten. Sie reichten am Wochenende eine Klage ein.
Wettbewerb eingeschränkt
Die Klage spricht von einer Verschwörung. Die betroffenen Unternehmen hätten eine breit angelegte, koordinierte und systematische Kampagne gefahren, um sich zusammenzuschliessen, Preise festzulegen und Märkte untereinander aufzuteilen.
Dadurch sei der Wettbewerb verringert und der Handel mit mehr als hundert sogenannten Nachahmer-Medikamenten unangemessen eingeschränkt worden. Diese Medikamente generieren laut den Klägern in den USA mehrere Milliarden Dollar Umsatz. Die ungerechtfertigten Preiserhöhungen müssten Steuerzahler und Patienten schultern.
Sandoz wehrt sich gegen die Vorwürfe
Sandoz bestätigt auf Anfrage von Radio SRF, dass das Unternehmen in diesem Rechtsstreit genannt wird. Zudem schreibt Sandoz: «Wir glauben, dass diese Vorwürfe unbegründet sind und werden sie energisch anfechten. Sandoz nimmt ihre kartellrechtlichen Verpflichtungen ernst.»
Sandoz werde weiterhin qualitativ hochwertige und erschwingliche Medikamente für US-Patienten anbieten.
Noch sind die Folgen dieser Klage für Sandoz schwierig abzuschätzen. Der Aktienkurs der israelischen Firma Teva jedenfalls ist am Morgen um 10 Prozent eingebrochen. Derjenige der Novartis hat bisher nur leicht nachgegeben.