Österreich, Dänemark, Schweden oder Slowenien gewähren dem Verbrennungsmotor noch eine Gnadenfrist bis 2035. Dann aber soll Schluss sein. Neuwagen dürfen ab dann nicht mehr mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet sein. Die Schweiz hingegen hat die entsprechende Deklaration am Klimagipfel in Glasgow nicht unterschrieben.
Damit gibt es hierzulande bislang kein Ablaufdatum für den Benzin- oder Dieselmotor. «Wir müssen nicht jede Initiative unterzeichnen», sagt dazu Bundesrätin Simonetta Sommaruga, die in Glasgow die Anliegen der Schweiz vertritt. «Wir müssen jetzt vor allem in die Infrastruktur investieren», betont die Umweltministerin.
Gute Infrastruktur erleichtert Umstieg
In der Schweiz sollen die Autofahrerinnen und Autofahrer von sich aus auf ein Elektroauto umsteigen. Das aber machen sie nur, wenn die dafür nötige Infrastruktur vorhanden ist. Deshalb brauche es Ladestationen, die idealerweise gleich mit Fotovoltaik gespeist würden, so Sommaruga. Sie betont «Wir sind hier wirklich gut unterwegs.»
Tatsächlich findet ein Wandel, hin zum Elektroauto, auch auf den Schweizer Strassen statt. So war im Oktober jeder fünfte Neuwagen ein Elektroauto oder ein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug. Die Entwicklung stimme, und deshalb sei auch kein fixes Ablaufdatum für den Verbrennungsmotor nötig, meint auch Andreas Burgener, der Direktor des Verbandes der Autoimporteure.
Autoimporteure gegen fixes Datum
Der Verband überlässt die Entwicklung hin zum Elektroauto dem Markt, also der Kundschaft und den Autoherstellern. Weil es eine sehr grosse Vielfalt der Anwendung von Autos gebe – vom Kleinwagen über leichte Nutzfahrzeuge bis hin zu schweren Nutzfahrzeugen, die lange Distanzen zurücklegen müssen – werde die Umstellung längere Zeit in Anspruch nehmen. «Wir werden noch einige Jahre lang eine Vielfalt der Antriebskonzepte haben», ist Burgener überzeugt.
Wir werden noch einige Jahre lang eine Vielfalt der Antriebskonzepte haben.
Der Verband will sich deshalb nicht mit einem fixen Datum für das Ende des Verbrennungsmotors künstlich unter Druck setzen. Einige Mitglieder des Verbands könnten allerdings sehr wohl damit leben: Grosse Hersteller wie Ford, Mercedes oder General Motors haben die Deklaration von Glasgow nämlich unterschrieben und bekennen sich damit zum Ende des Verbrennungsmotors.