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Beim Musikverkauf in Top 5 Die Schweiz ist beim Musikhören eine globale Grossmacht

Nur in gerade vier anderen Ländern wurde 2024 mehr Geld ausgegeben für Musik als in der Schweiz. Der Umsatz hierzulande ist letztes Jahr zum neunten Mal in Folge gestiegen. Und erreicht nun bereits eine Viertelmilliarde Franken.

Die Viertelmilliarde Franken Umsatz ist zwar immer noch weniger als Mitte der 1990er Jahre, als in der Schweiz noch viel mehr Musik in Form von CDs und Schallplatten verkauft worden sind. 1995 erreichten die Musik-Verkäufe einen Höhepunkt, mit 378 Millionen Franken.

Streaming macht über 90 Prozent der verkauften Musik aus.
Autor: Lorenz Haas Geschäftsführer IFPI

Trotzdem zeigt sich Lorenz Haas, Geschäftsführer des Branchenverbandes der Schweizer Musiklabels IFPI, zufrieden. Die Entwicklung sei positiv: «Die Musikverkäufe legen seit rund zehn Jahren wieder zu. Angestossen vom Boom beim Streaming, der mittlerweile 91 Prozent der verkauften Musik in der Schweiz ausmacht.»

88 Prozent davon ist bezahltes Musik-Streaming, auf Spotify, Apple Music, YouTube und vielen anderen Plattformen. Der Umsatz für das Streaming belief sich 2024 in der Schweiz auf 226 Millionen Franken. Inklusive CDs, Vinyl-Schallplatten und anderen Nischen stieg der Umsatz in der Schweizer Musikbranche im Vergleich zum 2023 um satte 10 Prozent.

Schweiz ist Tech-affiner als Nachbarländer

Während der Absatz von CDs von Jahr zu Jahr sinkt – 2024 um 25 Prozent gegenüber 2023 - können Vinyl-Schallplatten seit Jahren zulegen. Allerdings auf tiefem Niveau.

Der Treiber der Musikverkäufe in der Schweiz sei klar das Streaming, sagt auch der Chef von Universal Music Switzerland, Ivo Sacchi. Und das Streaming profitiere davon, dass die Menschen in der Schweiz nicht nur Musik-affin, sondern eben auch Tech-affin seien, so Ivo Sacchi. «Das sieht man auch in anderen Branchen. Wenn eine neue Technologie gut funktioniert, die Qualität des Produktes stimmt, dann nutzen es KonsumentInnen in der Schweiz schnell und sind bereit, einen entsprechenden Preis zu zahlen.»

Beim Musikkonsum ist die Schweiz durchaus eine globale Grossmacht.
Autor: Lorenz Haas Geschäftsführer IFPI

Und weil die Schweiz neue Technologien schneller adaptiere als die direkten Nachbarn, läge die Schweiz im internationalen Ranking auch ganz vorne – nämlich an fünfter Stelle, führt Ivo Sacchi weiter aus.

Hohe Kaufkraft hilft

Vergleicht man die Musikverkäufe von verschiedenen Ländern, geben wir in der Schweiz pro Kopf und Jahr 22 Dollar aus. Nur gerade in den USA, Island, Norwegen und Grossbritannien ist es mehr.

IFPI-Geschäftsführer Lorenz Haas sagt, das liege natürlich auch an der hohen Kaufkraft in der Schweiz. Nicht von ungefähr lägen auch Norwegen und Island vorne. Zusammengefasst aber könne man sagen: «Beim Musikkonsum ist die Schweiz durchaus eine globale Grossmacht.»

SRF 3, 13.2.2025, 11:40 Uhr

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