In vielen Branchen in der Schweiz mangelt es an gut ausgebildetem Personal. Um dem Mangel entgegenzuwirken, hat der Bund schon vor Jahren mehrere Programme zur Bekämpfung des Fachkräftemangels lanciert.
Die Eidgenössische Finanzkontrolle EFK hat nun untersucht, ob diese Massnahmen auch wirken. Das Fazit: Die Massnahmen von Bund und Kantonen hatten laut der EFK «trotz erheblicher Investitionen keine nennenswerten Auswirkungen auf die Lösung des Fachkräfteproblems».
Bemühungen nicht bis zu den Unternehmen durchgedrungen
Mehrere 100 Millionen Franken hat der Bund in den vergangenen Jahren investiert, um den Fachkräftemangel in der Schweiz zu bekämpfen. Nur gebracht habe dies wenig, sagt Laurent Crémieux von der Eidgenössischen Finanzkontrolle: «Die Wirksamkeit von diesen Massnahmen ist nicht wirklich vorhanden.» In vielen Branchen sei es nicht gelungen, den Fachkräftemangel zu beheben.
Diese Massnahmen des Bundes sind wenig bekannt.
Unter anderem habe der Bund mit Kampagnen versucht, die Unternehmen zu sensibilisieren, selbst mehr Personal auszubilden und das inländische Arbeitskräftepotenzial besser zu nutzen. Aber diese Bemühungen seien kaum je bis zu den entsprechenden Firmen durchgedrungen, meint Laurent Crémieux: «Diese Massnahmen des Bundes sind wenig bekannt.»
Insbesondere der Berufsbildung hafte im Vergleich zur Hochschulausbildung nach wie vor ein schlechtes Image an, sagt Laurent Crémieux. Was in gewissen Branchen zum Fachkräftemangel beitrage. Und hier könne der Bund ansetzen.
Staatssekretariat für Wirtschaft wehrt sich gegen Kritik
Das zuständige Staatssekretariat für Wirtschaft wehrt sich gegen diese Kritik. Es weist darauf hin, dass es in der Schweiz derzeit kaum Arbeitslosigkeit gebe und die Bekämpfung von branchenspezifischem Fachkräftemangel in erster Linie auch Aufgabe der jeweiligen Unternehmen und der Kantone sei.