Nur noch eine Grossbank im Land zu haben, das sei eine ganz schlechte Nachricht für das Gewerbe, sagt Benjamin Giezendanner, Geschäftsführer von Giezendanner Transport. Er ist zudem Präsident des Aargauischen Gewerbeverbands, in welchem er die Interessen von über 10'000 Unternehmen vertritt.
Wenn Sie keinen Wettbewerb und keine Möglichkeiten haben, zu anderen Instituten zu wechseln, sind Sie faktisch ausgeliefert.
Giezendanner sieht negative Folgen für international tätige Unternehmen, die für ihre Geschäfte auf Grossbanken angewiesen sind. Er befürchtet, dass die Preise steigen: «Wenn Sie keinen Wettbewerb und keine Möglichkeiten haben, zu anderen Instituten zu gehen, sind Sie faktisch ausgeliefert.»
Dann haben wir nicht nur höhere Strompreise, sondern bald auch höhere Finanzierungskosten.
Martin Hirzel sieht das ähnlich. Der Präsident des Maschinen-Industrieverbands Swissmem sagt, die Konkurrenz-Situation der zwei Banken sei der Schweizer Industrie zugutegekommen. Der Wettbewerb habe gespielt. Falle dieser nun weg, «haben wir nicht nur höhere Strompreise, sondern bald auch höhere Finanzierungskosten.»
Unternehmer und SVP-Nationalrat Giezendanner hofft, dass es weiterhin Konkurrenz zur UBS geben wird. Er erwartet eine wettbewerbsrechtliche Untersuchung und sagt: «Ich hoffe noch immer, dass eine Credit Suisse Schweiz, eine Kreditanstalt ausgesondert werden kann, damit diese Marktmacht nicht so gross wird.
Ausländische Banken klopfen an
Exportorientierte Schweizer Unternehmen sind nun also vor allem auf die UBS angewiesen. Doch wie deren Dienstleistungen künftig aussehen, ist noch ungewiss.
Wenn die UBS ihre Strategie ändert und in diesem Geschäft nicht mehr so aktiv sein möchte, sind Schweizer Exporteure gezwungen, mit einer internationalen Bank zusammenzuarbeiten.
Martin Hirzel gibt zu bedenken: «Wenn die UBS ihre Strategie ändert und in diesem Geschäft nicht mehr so aktiv sein möchte, sind Schweizer Exporteure gezwungen, mit einer internationalen Bank zusammenzuarbeiten.»
Banken aus Deutschland, Frankreich und den USA hätten in den vergangenen Monaten bereits «auffällig viel Kontakt» zu Schweizer Unternehmen, sogar bei KMU gesucht, so Hirzel. Es ist wohl ein klares Signal an die neue Schweizer Superbank UBS, will sie ihre Schweizer Firmenkunden behalten.