Peter Spuhler hat zwar nicht gerade als Tellerwäscher angefangen – doch sein Aufstieg vom Hockeyspieler zu einem der erfolgreichsten Unternehmer der Schweiz ist durchaus aussergewöhnlich.
Jetzt will der studierte Ökonom HSG die Unternehmerkarriere mit dem Börsengang seiner Firma, dem Schienenfahrzeughersteller Stadler Rail, krönen. Dies wird ihm mehr als eine Milliarde Franken Cash aufs Konto spülen.
Man überlegt sich, was für die Firma das Beste ist.
Doch Spuhler will Stadler Rail nicht wegen des persönlichen Gewinns an die Börse bringen, wie er betont. «Ich wurde im Januar 60 Jahre alt – da überlegt man sich, was das Beste für die Firma ist», sagt Spuhler im «Tagesgespräch» von Radio SRF.
Der Börsengang ermögliche es Stadler Rail, in Zukunft zur Finanzierung von Neuentwicklungen und Investitionen Kapitalerhöhungen vorzunehmen. «Wir erlangen so Kapitalmarktfähigkeit.»
Den Zeitpunkt des Börsengangs lässt Spuhler noch offen – er macht ihn vom «Marktumfeld» abhängig. Stichworte dazu sind Brexit, Handelskrieg USA-China oder, so Spuhler, das überschuldete Italien, dessen Billionenschulden «kurz vor dem Ramschstatus» stehen.
«Wenn die Märkte kollabieren sollten, würden wir beim Börsengang ein Timeout nehmen», behält sich der VR-Präsident von Stadler Rail deshalb vor.
Ich werde Ankeraktionär bei Stadler Rail bleiben.
Trotz des Börsengangs will sich der Unternehmer – Spuhler gehören derzeit 80 Prozent der Stadler-Aktien – aber keineswegs aus der Firma zurückziehen. Mindestens 40 Prozent der Aktien würden in den nächsten Jahren in seinem Besitz bleiben, verspricht er.
«Ich werde Ankeraktionär bei Stadler Rail bleiben» – einer, der nicht den kurzfristigen Gewinn, sondern eine Weiterentwicklung des Unternehmens im Auge habe. Er habe auch keine Angst, dass der Schienenfahrzeugbauer durch den Börsengang zum Übernahmekandidaten würde, so Spuhler weiter.
Ich habe gute Gene.
«Mein Vater wurde 94 Jahre alt, meine Mutter 96 – ich habe gute Gene. Wenn ich das dem Management erzähle, werden alle bleich, weil sie befürchten, dass ich noch 30 Jahre VR-Präsident bleibe», scherzt Spuhler bei der Frage, wie lange er noch bei Stadler Rail aktiv mitbestimmen wolle.
Je nach Situation, Gesundheit und Interesse seiner Nachfahren – Spuhler hat drei Kinder – werde das sicher noch einige Jahre der Fall sein.