Roche erwirtschaftet 2020 einen Gewinn von 15.1 Milliarden Franken bei leicht weniger Umsatz. Der Konzern verkaufte weniger Medikamente dafür deutlich mehr Corona-Tests. Im Interview mit SRF erläutert CEO Severin Schwan, warum Schnelltests für den Heimgebrauch helfen würden, die Pandemie in den Griff zu bekommen.
SRF News: Sie haben jetzt einen neuen Nasenabstrich-Schnelltest am Start. Wie funktioniert dieser?
Severin Schwan: Im Gegensatz zu den herkömmlichen Schnelltests, wo sie diesen Nasen-Rachen-Abstrich machen, der ja doch etwas unangenehm ist, ist es jetzt mit diesem neuen Test möglich, dass sie nur den Abstrich im vorderen Teil der Nase machen. Das ist wesentlich weniger unangenehm zum einen, aber vor allem kann der Patient es selbst machen. Wir hoffen, dass wir damit dazu beitragen können, dass jetzt diese Tests auch breiter in der Schweiz eingesetzt werden können.
Wie funktioniert das genau und gibt es bereits Verhandlungen mit Behörden?
Grundsätzlich ist es möglich, dass dieser Test jetzt auch zu Hause angewendet wird, weil es eben sehr einfach ist. Wir brauchen nicht diesen Abstrich, wo sie tief in die Nase gehen bis zum Rachen hoch, sondern es reicht, wenn sie den Abstrich im vorderen Teil der Nase machen. Aber es ist letztlich Aufgabe der Behörden zu entscheiden, ob sie solche Tests auch für den Heimgebrauch freigeben oder nicht. Und wir sind mit den Behörden weltweit im Gespräch.
Auch in der Schweiz?
Auch mit der Schweiz laufen diese Gespräche und man wird dann sehen, wie die Behörden entscheiden.
Ist es sinnvoll, wenn jedermann zu Hause einen Test machen kann?
Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir auch in der Schweiz mehr testen. Es hilft, diese Pandemie in den Griff zu bekommen. Und ich glaube, mindestens in gewissen Situationen macht es dann Sinn, dass man auch solche Tests ohne die Betreuung durch professionelles Personal durchführen kann.
Wie gross ist die Marge bei diesen Schnelltests?
Die Margen in dem Bereich sind geringer. Die Konkurrenz ist sehr gross. Man macht das Geschäft bis zu einem gewissen Grad über die Volumen. Man muss aber auch sagen, als Roche insgesamt waren wir von der Covid-19-Pandemie im letzten Jahr negativ betroffen.
Das Gespräch führte Tobias Bossard.