Die UBS schluckt die Credit Suisse (CS). Sie zahlt dafür drei Milliarden Franken. Die Nachricht über diese historische Übernahme ging um die Welt und die Schweiz.
Medien: Suche nach den Schuldigen
In Grossbritannien schreibt die «Financial Times»: Die Schweizer Behörden hätten keine wirkliche Wahl gehabt. Letztendlich hätten die Kundinnen und Kunden der CS über das Schicksal der Bank entschieden, indem sie in Scharen Geld von der Bank abgehoben hätten.
In Deutschland sieht etwa die «Frankfurter Allgemeine» das Problem eher bei der Finanzmarktaufsicht Finma. So heisst es: «Die Aufseher in der Schweiz müssen in jedem Fall nachsitzen.» Der «Spiegel» schreibt von einem «entwürdigende Schlusspunkt einer Talfahrt – und womöglich der Auftakt einer noch grösseren Krise.»
Die «NZZ» meint wiederum: «Ein Zombie ist weg, doch ein Monster entsteht.» Monster deshalb, weil die neue UBS nun erst recht zu gross sei, um sie untergehen zu lassen. Und der «Tagesanzeiger» schreibt von einem «historischen Skandal». Bund, Finma und Nationalbank hätten sich von der UBS über den Tisch ziehen lassen. Der Fall Credit Suisse ist auch ein Fall Schweizer Finanzplatz, kommentiert der «Blick». Die Schweiz habe geschlafen und viel zu lange zugeschaut, wie die einst stolz Escher-Bank sehenden Auges in den Untergang schlitterte.
Notenbanken: Einigkeit ist angesagt
Wenig Kritik, dafür Lob gibt es von den wichtigsten Währungsbehörden. «Wir begrüssen die Ankündigungen der Schweizer Behörden zur Unterstützung der Finanzstabilität», erklärten der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, und die amerikanische Finanzministerin Janet Yellen in einer Mitteilung vom Sonntagabend.
Fast den gleichen Wortlaut findet die Bank of England (BoE): «Wir begrüssen das umfassende Massnahmenpaket, das die Schweizer Behörden heute vorgestellt haben, um die Finanzstabilität zu unterstützen.» Die BoE habe während der gesamten Vorbereitungen eng mit ihren Partnern während der Vorbereitungen zusammengearbeitet und werde sie bei der Umsetzung unterstützen.
Ähnlich die Stellungnahme der Europäischen Zentralbank: Präsidentin Christine Lagarde begrüsste das rasche Handeln und die Entscheidungen der Schweizer Behörden. «Sie sind entscheidend für die Wiederherstellung geordneter Marktbedingungen und die Gewährleistung der Finanzstabilität.»
Verbände stehen hinter Rettungsaktion
Für den Wirtschaftsdachverband Economiesuisse hat der Bundesrat eine Destabilisierung des Schweizer Finanzplatzes mit unabsehbaren Folgen verhindert. Angesicht der sich überschlagenden Ereignisse unterstütze Economiesuisse diesen Schritt, hiess es in einer Mitteilung. Man bedauere es aber ausdrücklich, dass es so weit gekommen sei.
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) will den Schweizerischen Bankpersonalverband bei der Sicherung der Arbeitsplätze der betroffenen Angestellten unterstützen. Es brauche nun rasch eine Taskforce, welche dafür sorge, dass möglichst viele Arbeitsplätze erhalten blieben. Notwendig sei auch ein guter Sozialplan für jene, die den Arbeitsplatz verlieren würden.
Für den Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) schafft die getroffene Lösung angesichts der sich in den vergangenen Tagen zuspitzenden Unsicherheiten am Markt Klarheit. Sie trage dazu bei, das Vertrauen in den Finanzplatz Schweiz im In- und Ausland zu erhalten.