Zwei Drittel weniger Autos: Tesla hat seit Anfang Jahr in der Schweiz nur 1195 Autos auf die Strasse gebracht, das sind 65 Prozent weniger als in der gleichen Periode vor einem Jahr. Dies zeigen die wöchentlich publizierten Daten des Bundesamtes für Strassen Astra. Dies sind die Zahlen bis zum 30. März. In der Rangliste der grössten Autoverkäufer der Schweiz ist Tesla vom achten Platz auf Platz 17 zurückgefallen. Gemäss den bisher unveröffentlichten Zahlen liegt der Marktanteil von Tesla in der Schweiz nur noch bei 2.4 Prozent.
Rückgang ungebremst: Die Recherche von SRF zeigt, dass der Fall von Tesla ungebremst weitergeht. Im März und Februar gingen die Verkäufe gegenüber dem Vorjahr deutlicher zurück als im Januar. Eine Erholung zeichnet sich nicht ab. Im Verlauf des Jahres kommt von einem der Tesla-Modelle eine neuere Version auf den Markt, dies könnte einen Impuls bringen. Dennoch scheint die Marke nachhaltig geschädigt. Die umstrittenen Auftritte von Tesla-Chef Elon Musk schaden dem Image.
Wert an der Börse: Der massive Einbruch bei den Verkaufszahlen weltweit wirkt sich auch auf die Börse aus. Der Tesla-Aktienkurs ist seit Jahresbeginn um 38 Prozent gefallen. Tesla ist derzeit an der Börse 848 Milliarden Dollar wert. Auch nach dem Absturz ist Tesla an der Börse wertvoller als alle anderen grossen Autokonzerne zusammengerechnet. An der Börse ist Tesla mit Abstand das wertvollste Unternehmen, gefolgt von Toyota aus Japan und auf dem dritten Platz die Firma BYD aus China – der weltweit grösste Hersteller von Elektrofahrzeugen. Angesichts der weltweiten Boykotte und der sinkenden Verkaufszahlen scheint der Aktienkurs nach wie vor sehr hoch. Tesla bleibt aber verletzlich.
Soziale Medien beschleunigen Absturz: Dass die Verkaufszahlen einer Firma innerhalb so kurzer Zeit auf globaler Ebene so stark einbrechen, ist speziell. Die Sozialen Medien sind derzeit ein Brandbeschleuniger. Die Videos zu den Protesten, Boykotten und Beschädigungen der Fahrzeuge gehen um die Welt. Auf den Plattformen haben sich Gruppen gebildet, die aktiv zum Boykott gegen Tesla aufrufen. Am Wochenende haben etliche Menschen vor den Filialen von Tesla in den USA gegen die Politik von Elon Musk protestiert.
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Bild 1 von 3. Propaganda und Stimmungsmache gegen Tesla in den Sozialen Medien. Bildquelle: X/Anonymous.
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Bild 2 von 3. Aufruf zum Boykott auf X. Bildquelle: X/Jesus is King.
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Bild 3 von 3. Bilder von Protesten vom Wochenende gehen um die Welt. Bildquelle: X/Ton Aarts.
Plattform X fahndet nach Vandalen: Die Sozialen Medien haben einen Einfluss auf die Wahrnehmung der Marke. Auffallend ist, dass auf der Plattform X, die von Elon Musk kontrolliert wird, vermehrt auch Jagd auf Vandalen gemacht wird. Täterinnen und Täter, die Fahrzeuge beschädigen, werden auf der Plattform sozusagen zur Fahndung ausgeschrieben. Die Sozialen Medien werden genutzt, um Stimmung für oder gegen Tesla zu machen. Beides ist fragwürdig. Bilder von ausgebrannten und zerstörten Fahrzeugen animieren andere Vandalen. Gleichzeitig ist auch die Fahndung nach Täterinnen und Tätern, die Autos beschädigen, grenzwertig. Unter dem Strich zeigt sich: Die Stimmung ist aufgeheizt – die Kundinnen und Kunden laufen in Scharen davon.
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Bild 1 von 3. Nutzer mit Name TeslaDashCam sucht nach Vandalen auf Plattform X. Bildquelle: X/TeslaDashCam.
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Bild 2 von 3. Mann auf frischer Tat ertappt. Zerkratzt Auto und wird von DashCam gefilmt. Bildquelle: X/TeslaDashCam.
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Bild 3 von 3. Ein weiterer Post: Videos von Vandalen werden systematisch ins Netz gestellt. Bildquelle: X/Harrison Krank.