Das Wichtigste in Kürze
- Die Organisation der europäischen Stromversorger sieht in der Energiewende neue Geschäftsmöglichkeiten, weil mehr Strom benötigt werde.
- Mit dem Boom von Wind- und Sonnenergie werden Energiespeicher immer wichtiger. Da könnte die Schweiz mit Pumpspeicherwerken eine Rolle spielen.
- In der Schweiz soll der Strommarkt noch in diesem Jahr neu reguliert werden.
Die Energiewende in Europa schreite voran, sagte Kristian Ruby, Generalsekretär von Eurelectric, der Organisation der europäischen Stromversorger, am Schweizer Stromkongress. «Wir finden, man könnte sie noch beschleunigen.» Er sehe in der Energiewende neue Geschäftsmöglichkeiten.
Wir brauchen die Schweizer Wasserkraft, um die Energiewende europaweit zu realisieren.
Saubere Energie heisse nämlich grundsätzlich mehr Strom. «Wir brauchen mehr Strom, um die Energiewende durchzuführen im Transportbereich, im Wärmebereich und auch in der Industrie.» Als Chef von Eurelectric vertritt der Däne Ruby die Interessen von 3500 Stromunternehmungen in der EU.
«Brauchen die Schweizer Wasserkraft»
Wind- und Sonnenenergie nehmen europaweit stark zu. Je wichtiger diese Energiequellen werden, desto mehr Speicher oder steuerbare Energieerzeuger sind nötig – für die Zeiten, in denen der Wind abflaut und die Sonne weniger stark scheint. Da könne das Wasserschloss Schweiz eine Rolle spielen, meint Ruby. «Wir brauchen die Schweizer Wasserkraft, um die Energiewende europaweit zu realisieren.»
Die Schweiz, Österreich und Norwegen könnten mit Pumpspeicherwerken ihre Stauseen füllen, wenn es zu viel Strom auf dem europäischen Markt gebe, und das Wasser wieder durch die Turbinen lassen, wenn Mangel herrsche, so Ruby.
Neue Regulierung geplant
Damit dies geschehe, brauche es aber eine Preisgestaltung, die diese Speicherfunktion belohne, sagt er. Genau das wird in der Schweiz diskutiert: Unter dem Titel «Strommarktdesign» soll der Markt neu reguliert werden – noch in diesem Jahr.