Nach aktuellen Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco haben die Arbeitslosenkassen im ersten Jahr der Pandemie elf Milliarden Franken an Betriebe ausbezahlt. Eine Aufschlüsselung nach Branchen zeigt, dass Restaurants, Cafés und Bars für ihre Angestellten über zwei Milliarden Franken erhalten haben.
Einige Branchen wenig betroffen
Ebenfalls mehr als zwei Milliarden haben die Betriebe aus dem verarbeitenden Gewerbe erhalten. Das sind viele kleine und mittelgrosse Unternehmen wie Bierbrauereien, Druckereien, Produktionsbetriebe.
Deutlich weniger Geld erhalten haben laut den Zahlen des Seco die Landwirtschaft, die öffentliche Verwaltung, Banken, Versicherungen sowie Wohnungswesen, Wasser- und Energieversorgung. Diese Branchen waren von der Pandemie weniger betroffen und somit kaum auf Kurzarbeit angewiesen.
Kurzarbeit soll helfen, dass die Firmen das Personal nicht entlassen müssen, sondern weiterbeschäftigen können – wenn das Geschäft nach den gelockerten Corona-Massnahmen wieder besser läuft. Den grössten Ansturm gab es in der ersten Welle. So waren im April 2020 mehr als 1.3 Millionen Menschen in der Schweiz in Kurzarbeit. So viele wie noch nie in einem Monat.
800 Millionen innert eines Monats
Nach einer vorübergehenden Lockerung stiegen im Herbst, mit der zweiten Welle, die Anträge auf Kurzarbeitsentschädigung wieder. In der Luftfahrtindustrie betraf es zum Beispiel fast die gesamte Belegschaft, ebenso einen grossen Teil in der Gastronomie- und Eventbranche.
Elf Milliarden in einem Jahr Pandemie – eine enorme Summe. Allein im Februar, dem aktuellsten von der Statistik erfassten Monat, zahlte die Arbeitslosenkasse erneut fast 800 Millionen Franken an Schweizer Firmen.
Nun ist sie selber auf Hilfe angewiesen. Die Arbeitslosenversicherung wird vom Bund mit etlichen Milliarden Franken unterstützt. Der Bundesrat hat die entsprechenden Kredite beim Parlament beantragt und dieses hat die Zahlungen bewilligt.