Es wird erwartet, dass die US-Börsenaufsicht entscheidet, ob Bitcoin-Fonds an den Börsen zugelassen werden. Mehrere Anbieter hatten die Zulassung solcher Fonds beantragt. Die SEC warnt oft vor Risiken von Krypto-Angeboten und setzt sich für eine strikte Regulierung des Marktes ein. SRF-Wirtschaftsredaktor Damian Rast erklärt, warum dieser Entscheid viel Aufmerksamkeit erregt.
Kryptowährungen wurden entwickelt, um von der Börse unabhängig zu sein. Wieso will ein Teil der Branche, dass solche Bitcoin-Fonds (sogenannte ETFs) zugelassen werden?
Lapidar gesagt: Es geht ums Geld. Wenn die US-Börsenaufsicht es bewilligt, dass Bitcoin-Fonds an der Börse gehandelt werden können, wird die Nachfrage nach dem Bitcoin steigen. Dazu muss man sagen: Allein die Möglichkeit, dass solche Bitcoin-Fonds zugelassen werden, hat schon für einen kräftigen Wertgewinn gesorgt. Innerhalb eines Jahres hat der Wert des Bitcoins um 160 Prozent zugelegt.
Was unterscheidet Bitcoin-Fonds von normalen Fonds?
Im Unterschied zu gewöhnlichen Fonds würden die Bitcoin-Fonds in Bitcoin investieren. Dabei handelt es sich um regulierte Finanzprodukte. Es gibt zahlreiche Auflagen, die die Anbieter erfüllen müssen. Anhänger von Crypto-Fonds hoffen, dass die Fonds neue Investoren anziehen. Sie denken dabei an traditionelle Banken und an Pensionskassen oder auch an Kleinanleger.
Ist damit zu rechnen, dass die Börsenaufsicht Bitcoin-Fonds an der Börse zulässt?
Viele Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die US-Börsenaufsicht die Fonds zulassen wird. Es gibt aber auch Beobachter und Experten, die skeptisch sind.
Welche Auswirkungen hätte dies, wenn Bitcoin-Fonds an der US-Börse gehandelt werden könnten?
Es hätte Auswirkungen auf die Anbieter, die einen Antrag auf Zulassung gestellt haben. Unter diesen Antragstellern ist auch ein Schweizer Anbieter. Manche Finanzexperten prognostizieren, dass die Investitionen in den Bitcoin durch eine Zulassung enorm zunehmen werden. Schätzungen gehen von 10 bis 25 Milliarden Dollar im ersten Jahr aus. Daneben dürfte der Entscheid auch eine Signalwirkung haben. Es geht letztlich um die Frage, ob Kryptowährungen ein dubioses Nischenprodukt bleiben oder ob sie von der Finanzindustrie als legitime Investitionen angesehen werden.