- Die Schweizer Wirtschaft läuft schon wieder prächtig: Das zumindest sagen verschiedene Konjunkturindikatoren, die in den letzten Tagen veröffentlicht worden sind.
- Als eigentliche Konjunkturlokomotive entpuppt sich dabei die Industrie.
- Unternehmen halten sich bei der Personalsuche aber noch zurück. Laut den Experten herrscht noch Skepsis zur Dauer des Booms.
Sie heissen Einkaufsmanagerindex oder Konjunkturbarometer – die Indikatoren, die in den letzten Tagen veröffentlicht worden sind. Sie sind äusserst erfreulich ausgefallen.
Die Konjunkturindikatoren stehen alle teilweise auf einem Rekordhoch. Aber man muss immer berücksichtigen, woher sie kommen.
Sie steigen kräftig und zeigen damit an, dass sich die Wirtschaft erholt. «Die Konjunkturindikatoren stehen alle teilweise auf einem Rekordhoch. Aber man muss immer berücksichtigen, woher sie kommen», sagt Martin Neff, Ökonom bei der Raiffeisen Gruppe.
Sprich: Die Erholung ist rasant, aber sie startet halt von einem sehr tiefen Niveau aus. Schliesslich war die Wirtschaft im letzten Jahr wegen der Pandemie stark eingebrochen. Neff ist aber insgesamt erleichtert. «Das zeigt nämlich, dass die Erholung absolut intakt ist.»
Industrie als Konjunkturlokomotive
In der Gastronomie oder im Tourismus aber harzt es immer noch gewaltig, wegen der Folgen der Pandemie. Die aktuelle Erholung der Schweizer Wirtschaft wird denn auch primär von der Industrie getragen.
Insgesamt kann man wirklich sagen: Die Wende ist zumindest wirtschaftlich vollbracht.
Sie profitiert vor allem davon, dass die Wirtschaft etwa in China oder den USA wieder kräftig wächst und, dass Schweizer Produkte dort wieder gefragt sind. Das kurbelt die Exporte an.
Zurückhaltung bei Personalsuche
Claude Maurer, Ökonom bei der Credit Suisse, beobachtet: «Es ist interessant zu sehen, dass trotz dieser fast boomartigen erhofften Erholung die Unternehmen vorsichtig sind, wenn es um neue Einstellungen geht. Man traut dem Boom noch nicht.»
Die Erholung der Wirtschaft ist noch nicht auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Der reagiert wie so oft in der Geschichte erst zeitlich verzögert auf den Aufschwung. Laut Maurer dürfte sich der Arbeitsmarkt wohl erst im nächsten Jahr vollständig erholen. Aber immerhin: Der Anfang ist gemacht. Oder wie es Ökonom Martin Neff sagt: «Insgesamt kann man wirklich sagen: Die Wende ist zumindest wirtschaftlich vollbracht.»