«Vieles im grünen Bereich, Reformen aufgegleist, die Wirtschaft wächst» – zu diesem Schluss kommen die Euroländer, nachdem sie Griechenland ein weiteres Mal durchleuchtet haben. Deshalb hat Griechenland im Juni eine letzte Kredittranche in der Höhe von 15 Milliarden Euro erhalten. Das verschafft dem Land jetzt etwas Luft, und es muss nicht sofort neue Geldgeber suchen.
290 Milliarden Euro in acht Jahren
Seit 2010 hat Griechenland damit Kredite in der Höhe von insgesamt fast 290 Milliarden Euro erhalten. Damals hatte die griechische Regierung eingestehen müssen, dass das Staatsbudget aus dem Ruder gelaufen war. In der Folge schnellten die Zinsen für griechische Anleihen derart in die Höhe, dass Griechenland neue Kredite nicht mehr bezahlen konnte – und deshalb Zuflucht beim Internationalen Währungsfonds und den Euroländern suchte.
Daraufhin wurden drei Programme aufgegleist, die es Griechenland ermöglicht haben, neue Kredite zu tragbaren Konditionen aufzunehmen – insgesamt diese 290 Milliarden. Im Gegenzug mussten die griechischen Regierungen den Staatshaushalt in Ordnung bringen; unter anderem haben sie Renten gekürzt. Parallel dazu folgte eine tiefgreifende, jahrelange Wirtschaftskrise.
Schuldenlast ist nicht kleiner geworden
Die Milliarden wurden vor allem dazu verwendet, bestehende Schulden durch neue, vorteilhaftere abzulösen. Trotzdem ist die Schuldenlast für Griechenland nicht kleiner geworden – im Gegenteil. Der Verschuldungsgrad beträgt heute fast 180 Prozent. Europaweit ein Rekordwert. Ein Wert, der auf die Dauer nicht als tragbar gilt.
Auch wenn die griechische Wirtschaft nach Jahren erstmals wieder leicht wächst und die Staatsfinanzen inzwischen im Lot sind – ausgestanden ist die Krise damit noch lange nicht.