- Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt die Zinsen im Euroraum vorerst unverändert.
- Der Leitzins bleibt nach einer Entscheidung des EZB-Rates bei 4.5 Prozent, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.
- Zuvor hatten bereits die US-Notenbank sowie die Schweizerische Nationalbank erklärt, dass sie den Leitzins konstant halten werden.
Die Teuerung im Euroraum schwächte sich im November deutlich ab. Die Verbraucherpreise lagen nach Angaben des Statistikamtes Eurostat um 2.4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nach 2.9 Prozent im Oktober.
Im vergangenen Jahr war die Inflationsrate infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zeitweise noch zweistellig gewesen. Mittelfristig strebt die EZB für den gemeinsamen Währungsraum mit seinen 20 Mitgliedstaaten stabile Preise bei einer Inflationsrate von 2.0 Prozent an.
Nach einer beispiellosen Serie von zehn Zinsanhebungen in Folge im Kampf gegen die hohe Inflation hatten die Währungshüter im Oktober die Zinsschraube erstmals nicht weiter angezogen. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken kann. Teurere Kredite sind zugleich eine Last für die Wirtschaft, weil sich kreditfinanzierte Investitionen verteuern.
Einlagenzins bleibt bei 4.0 Prozent
Die Wirtschaft im Euroraum schwächelt. Im dritten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung nach Angaben von Eurostat zum Vorquartal um 0.1 Prozent. Im zweiten Vierteljahr war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0.2 Prozent gewachsen nach einer Stagnation zu Jahresbeginn.
Der Einlagenzins, den Banken für geparkte Gelder erhalten, verharrt nach der jüngsten Entscheidung des EZB-Rates bei 4.0 Prozent. Dies ist das höchste Niveau seit Bestehen der Währungsunion 1999.