Zum Inhalt springen

Geldpolitik in Europa EZB verschiebt Zinserhöhung

  • Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank halten angesichts wachsender Risiken für die Konjunktur an ihrem Billiggeldkurs fest.
  • Die EZB verschiebt eine mögliche Zinserhöhung mindestens auf die zweite Jahreshälfte 2020.
  • Der Leitzins im Euroraum verbleibt auf dem Rekordtief von Null Prozent.
  • Die Strafzinsen von 0.4 Prozent für Banken, die Geld bei der EZB parken, bleiben bestehen. Dies entschied der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) bei seiner auswärtigen Sitzung in der litauischen Hauptstadt Vilnius.

Video
Aus dem Archiv: Die EZB-Anleihekäufe und ihre Folgen
Aus ECO vom 17.12.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 37 Sekunden.

Bereits beschlossen sind zudem neue Geldspritzen für Banken. Von September 2019 bis März 2021 stellt die EZB jeweils zweijährige Kredite zu besonders günstigen Konditionen zur Verfügung. Ziel ist, die Kreditvergabe zu beflügeln und so Wirtschaftswachstum und Inflation anzuschieben.

Mittelfristig strebt die EZB eine Teuerungsrate von knapp unter 2.0 Prozent an – weit genug weg von der Nullmarke. Dauerhaft niedrige oder sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das könnte die Konjunktur bremsen.

Sinkende Inflation

Im Mai lagen die Konsumentenpreise im Euroraum nach vorläufigen Angaben der Statistikbehörde Eurostat um 1.2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im April war die Inflation mit 1.7 Prozent noch wesentlich höher.

Die neuesten Einschätzungen der EZB zur Entwicklung von Inflation und Wachstum in den 19 Staaten mit der Gemeinschaftswährung wird EZB-Präsident Mario Draghi veröffentlichen.

Hohe Kosten der Negativzinsen

Die Hoffnungen der Finanzbranche auf Entlastung beim Strafzins erfüllten sich unterdessen zunächst nicht. Wegen der immensen Kosten der Negativzinsen – nach Branchenangaben allein im vergangenen Jahr rund 7.5 Milliarden Euro im Euroraum – waren zuletzt Forderungen nach einer Staffelung des Strafzinses oder Freibeträgen lauter geworden.

Führende Notenbanker sehen dies jedoch skeptisch. Umstritten ist unter anderem, wie sehr der Negativzins die Geschäfte der Banken bremst.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel