Mit knapp 24 Millionen haben die Übernachtungen in Schweizer Hotels im Coronajahr im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent abgenommen. Die Zahlen von 2020 liegen auf dem Niveau von 1950, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilt – und haben damit einen historischen Tiefststand erreicht.
Wegen der Einreiserestriktionen blieben vor allem die internationalen Gäste aus. Die Hotelübernachtungen von ausländischen Besucherinnen und Besuchern sanken um zwei Drittel auf nur noch 7.3 Millionen Nächte. Bei den inländischen Gästen fiel der Einbruch etwas weniger stark aus: Deren Logiernächte gingen um 1.5 Millionen auf gut 16 Millionen zurück.
Das sind 8.6 Prozent weniger als im Vorjahr. Weil die Schweizerinnen und Schweizer im letzten Sommer weniger ins Ausland gereist sind, wurde von Juli bis Oktober zwar eine hohe Nachfrage aus dem Inland verzeichnet. Dies kompensierte den allgemeinen Rückgang aber nicht, wie das BFS feststellt.
Städte mit stärkstem Rückgang
Den stärksten Rückgang an Gästeübernachtungen verzeichneten die Schweizer Städte. In Genf und Zürich gingen die Logiernächte um rund zwei Drittel zurück, in Basel um deutlich über die Hälfte. In den Regionen Graubünden (-9.2 Prozent) und Tessin (-16.3 Prozent) gingen die Hotelübernachtungen hingegen etwas weniger stark zurück.
In diesen Regionen, in Graubünden und dem Tessin, nahm die Nachfrage aus dem Inland sogar deutlich zu, um 12.2 beziehungsweise 9.7 Prozent. Auch die Regionen Bern und Wallis verzeichneten eine Zunahme der Inlandnachfrage.
Spätestens in der zweiten Jahreshälfte hofft die Schweizer Hotellerie auf ein Wiederanziehen der Besucherzahlen aus dem Ausland, insbesondere aus den USA und Asien. Dies, da nun weltweit Impfkampagnen angelaufen sind.
Ein- und Ausreisen mit Impfung?
Bezüglich einer Impfpflicht für Touristen halte sich Schweiz Tourismus zwar bedeckt. Das sei ein heisses Eisen, sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Matthias Heim. Doch alles, was das Reisen erleichtere, werde begrüsst: «Schweiz Tourismus befürwortet ganz klar, dass eine Person, wenn sie an der Grenze einen negativen Test oder gar eine Impfung vorweisen kann, einreisen kann, ohne nochmals sieben oder zehn Tage in Quarantäne gehen zu müssen.»