- Die Schweizer Bevölkerung hat sich 2022 weiter vom Corona-Schock erholt. Das zeigt die Fremdenverkehrsbilanz.
- Die Umsätze mit ausländischen Touristen wie auch die Ausgaben der Schweizer Bevölkerung bei Auslandsreisen nähern sich den Rekordwerten von 2019.
- Schweizerinnen und Schweizer liessen dabei mehr Geld im Ausland liegen als ausländische Gäste in der Schweiz.
Gäste in der Schweiz sorgten für Einnahmen von 16.6 Milliarden Franken, wie die publizierte Fremdenverkehrsbilanz des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigte. Das sind 48 Prozent mehr als im Vorjahr, zum Rekordjahr 2019 fehlen noch 8 Prozent. Derweil gab die Schweizer Bevölkerung 16.8 Milliarden bei Auslandsreisen aus – 61 Prozent mehr als 2021 und noch 10 Prozent weniger als 2019.
Somit beläuft sich der Saldo der Fremdenverkehrsbilanz auf minus 201.6 Millionen Franken. Im Vorjahr lag das Minus bei 605 Millionen. Die Bilanz fiel damit unverändert negativ aus.
Wieder deutlich mehr ausländische Gäste
Die Zahlen widerspiegeln die deutliche Zunahme der ausländischen Gäste in der Schweiz nach den Corona-Jahren. So verzeichneten auch die Einnahmen aus Übernachtungen in der Hotellerie und Parahotellerie sowie bei Privaten ein starkes Wachstum, heisst es im Communiqué des BFS.
Auch bei den Studienaufenthalten gab es einen Anstieg. Letztere legten wegen der grösseren Anzahl Anmeldungen von im Ausland wohnhaften Personen an den hiesigen Hochschulen zu. Die Einnahmen aus dem Reiseverkehr mit Übernachtungen stiegen damit insgesamt um 59 Prozent auf 12.0 Milliarden Franken.
Die Einnahmen aus den Reisen ohne Übernachtungen stiegen derweil um 27 Prozent auf 4.6 Milliarden. Dabei verzeichneten jene aus dem Tages- und Transitverkehr einen Zuwachs von 60 Prozent. Bei den Konsumausgaben ausländischer Personen mit Grenzgänger- oder Kurzaufenthaltsstatus fiel das Plus mit 9 Prozent deutlich moderater aus.
Ausgaben im Ausland steigen deutlich
Gleichzeitig reisten viele Schweizerinnen und Schweizer im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr ins Ausland. Die Ausgaben für Reisen mit Übernachtung stiegen um 84 Prozent auf 11.7 Milliarden Franken. Nach den beiden Pandemiejahren habe es einen Aufholeffekt gegeben, den weder höhere Verkehrskosten noch die Inflation in den Zielländern habe bremsen können, so das BFS.
Auch der Einkaufstourismus kam wieder in Schwung. So gaben Schweizerinnen und Schweizer 2022 bei Reisen ohne Übernachtungen 5.1 Milliarden Franken und damit 24 Prozent mehr aus als im Jahr davor.