- Immer mehr Angestellte, die in den vergangenen Monaten Homeoffice gemacht haben, sind mit ihrer Wohnsituation unzufrieden.
- Das viele Homeoffice bewirkt ausserdem, dass die Pendlerdistanzen an Bedeutung verlieren, da die Arbeitnehmenden weniger pendeln müssen.
- Das lässt die Nachfrage und den Preis der Einfamilienhäuser ausserhalb der grossen Zentren massiv ansteigen.
Wenn etwas in diesem Jahr an Bedeutung gewonnen hat, dann gehören die eigenen vier Wände auf jeden Fall dazu. Und das wird sich mit den steigenden Fallzahlen und dem wieder vermehrten Homeoffice wohl nicht so schnell ändern.
Die neuste Studie vom Immobilienspezialisten Wüest Partner zeigt auf, dass gerade die Suche nach Wohneigentum sehr stark angestiegen ist. Experte Patrick Schnorf sagt, dass dies vor allem an der Wohnqualität läge.
Doch nicht nur die Wohnqualität ist im Moment entscheidend. Besonders auch die Lage scheint den Leuten wichtig zu sein. Am deutlichsten lässt sich der Anstieg bei den Grosszentren erkennen. Städte wie Dübendorf, Uster oder Köniz geniessen eine äussert hohe Anzahl an Suchabos für Wohneigentum.
Es wurde gesucht wie noch nie
Auch Kleinzentren und Mittelzentren wie Kriens, Gossau (SG) oder Rapperswil-Jona haben bei den Suchabos gegenüber dem Vorjahr stark zugelegt. Ganz anders ist die Situation bei den Grosstädten. Hier ist kaum eine Veränderung gegenüber dem Vorjahr zu erkennen.
Gesamthaft wurde aber gesucht wie noch nie. In der langfristigen Betrachtung sind die Suchabos für Einfamilienhäuser massiv angestiegen. Ganz ähnlich auch die Situation bei den Eigentumswohnungen.
Vieles deutet darauf hin, dass das viele Homeoffice die Pendlerbewegung stark ins Stocken gebracht hat. So ging es auch der Journalistin Oriana Ziegler.
Mit ihrer Familie wohnt sie aktuell in Winterthur. Doch die Pandemie hat gezeigt, dass der Wunsch nach den eigenen vier Wänden immer grösser wurde.
Dieser Mix aus weniger pendeln wollen und einem Wohneigentum abseits der Zentren treibt jetzt die Preise in die Höhe. Über fünf Prozent mehr als vor einem Jahr kostet ein durchschnittliches Einfamilienhaus.
Gerade deshalb zieht es nun die Leute auch vermehrt in die Klein- und Mittelzentren, sagt Experte Schnorf. Denn auch dort sei die Infrastruktur sehr gut und das schätzen die Leute.
Das vermehrt auf Homeoffice gesetzt wird, verändert also nicht nur den Arbeitsmarkt. Auch im Immobilienmarkt hinterlässt die Coronakrise ihre Spuren.