- Der Landesindex der Konsumentenpreise (CPI) sank im Dezember 2020 um 0.1 auf 100.9 Punkte.
- Innerhalb eines Jahres sank das Preisniveau damit um 0.8 Prozent.
- Im Vormonat November lag die Teuerung bei -0.7 Prozent.
- Ökonomen glauben, dass damit der Tiefpunkt erreicht sei und prognostizieren für 2021 eine zunehmende Inflation.
Im Dezember sind die Konsumentenpreise gegenüber dem Vormonat überraschenderweise leicht gesunken, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. Ökonomen hatten die Inflation im Dezember etwas höher erwartet. Sie waren von einer stabilen oder leicht höheren Preisentwicklung im Dezember gegenüber dem Vormonat ausgegangen.
Weniger für Medikamente – mehr fürs Heizen
Der Rückgang im Vergleich zum Vormonat sei auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, teilte das BFS weiter mit. Unter anderem seien Pauschalreisen ins Ausland billiger geworden. Auch die Preise für Medikamente seien gesunken, ebenso jene für Fruchtgemüse. Die Preise für Heizöl und den Luftverkehr sind hingegen laut den Angaben gestiegen.
Durchschnittliche Teuerung bei -0.7 Prozent
Nach dem Jahreswechsel berechnet das Statistikamt jeweils auch die Daten zur durchschnittlichen Jahresteuerung. Dabei ist das Leben in der Schweiz im 2020 günstiger geworden. Der Durchschnittswert der zwölf Monatsindizes im vergangenen Jahr nahm gegenüber 2019 um 0.7 Prozent ab. Im Jahr 2019 hatte die durchschnittliche Jahresteuerung bei +0.4 Prozent und 2018 bei +0.9 Prozent gelegen. Das letzte Mal war sie im Jahr 2016 negativ.
Gespürt haben dies Herr und Frau Schweizer primär an der Tankstelle sowie beim Kauf von Heizöl. Ein Hauptgrund für das rückläufige Preisniveau seien tiefere Preise für Erdölprodukte gewesen, so das BFS. Zudem hätten sich in der Statistik tiefere Preise für Pauschalreisen und im Luftverkehr niedergeschlagen. Auf der anderen Seite seien die Preise für Wohnungsmieten und für Automobile gestiegen.
Eine Rolle spielte bekanntlich auch der Schweizer Franken, der mit seiner zeitweisen Stärke im Jahresverlauf die Inflation dämpfte. Dies trug – neben dem Erdöleffekt – dazu bei, dass sich hauptsächlich Importgüter verbilligten (-2.9 Prozent), während sich die Preise für einheimische Ware insgesamt kaum veränderten. Ökonomen gehen davon aus, dass sich die Geschichte 2021 nicht wiederholen wird.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), anhand dessen die hiesige Teuerung mit jener in den europäischen Ländern verglichen werden kann, stieg gegenüber dem Vormonat um 0.1 Prozent. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat entspricht dies einer Veränderungsrate von -1.0 Prozent.
Revision des Landesindexes der Konsumentenpreise
Im Zusammenhang mit Covid-19 teilte das BFS ausserdem mit, dass im Berichtsmonat fast alle Preise nach Erhebungsplan erhoben werden konnten. Ausnahme waren Flug- und Pauschalreisen ins Ausland sowie einige Preise von Restaurants.
Der Landesindex der Konsumentenpreise wurde zudem für den Dezember 2020 zum letzten Mal auf der Basis Dezember 2015 = 100 berechnet. Ab Januar 2021 wird er auf der neuen Basis Dezember 2020 = 100 berechnet und publiziert. Im Internet werden die Indizes weiterhin auf den bisherigen Basen publiziert.