Der globale Schuldenstand an privaten und öffentlichen Schulden ist auf einem neuen Rekordstand von 182 Billionen Dollar. Damit habe sich die Verschuldung seit der letzten Finanzkrise mehr als verdoppelt, sagte IWF-Finanzexperte Vitor Gaspar auf Bali. Für mehr als 40 Prozent des Anstiegs sei China verantwortlich. Zwei Drittel des globalen Schuldenanstiegs teilen sich China und die USA.
Rettungsaktionen in den Industriestaaten
In Industrieländern seien seit der Finanzkrise vor allem die öffentlichen Schulden schnell gestiegen, sagte Gaspar. Dies auch deshalb, weil in grossen Industrieländern der Staat viel Geld in die Rettung von Banken investiert habe, um einen Zusammenbruch des Finanzsystems zu verhindern.
Spezielle Rolle Chinas
In Entwicklungs- und Schwellenländern sei dagegen vor allem der Anteil privater Schulden seit der Finanzkrise massiv angestiegen. Treiber dieser Entwicklung sei vor allem China, sagte der IWF-Ökonom. Die Grenze zwischen privater und öffentlicher Verschuldung sei in China allerdings fliessend. Viele Unternehmen sind in Staatshand.
Steigende Zinsen für Dollar
Hohe Verschuldung kann zu neuen Krisen führen. Wenn die Währung eines Landes massiv an Wert verliert, wie beispielsweise im Moment in der Türkei, wird es viel schwieriger für das Land, die Schulden zurückzuzahlen. Vor allem dann, wenn es Schulden in ausländischer Währung wie dem Dollar sind.
Der Dollar wird wegen der steigenden Zinsen in den USA immer teurer. Länder können dann schnell Zahlungsprobleme bekommen. Die wachsende Verschuldung droht also zehn Jahre nach der letzten Finanzkrise zu einem neuen Brandherd für die Weltwirtschaft zu werden.