Der Golf, der Passat oder der California – alles sind traditionsreiche Modelle der Marke VW, die das Bild der Schweizer Strassen geprägt haben. Doch diese Zeiten sind vorbei.
Denn die Kundschaft macht zunehmend einen Bogen um VW. Helmut Ruhl, Chef der Amag, erklärt sich den Rückgang vor allem mit der allgemeinen Zurückhaltung, ein neues Auto anzuschaffen. In der Tat werden heute rund 20 Prozent weniger Neuwagen verkauft als noch vor zehn Jahren.
Seit der Pandemie kauft die Schweizer Bevölkerung deutlich weniger häufig ein neues Auto als vorher. Das hat wirtschaftliche Gründe, aber auch andere: Soll man wieder ein Benzinauto kaufen? Einen Hybrid? Oder doch ein Elektrofahrzeug?
Einbruch um fast die Hälfte
Aber selbst dieser Umstand erklärt den markanten Rückgang bei der Marke VW nur teilweise. Denn der Rückgang ist bemerkenswert. Noch vor zehn Jahren verkaufte Generalimporteur Amag über 40'000 VW pro Jahr. Inzwischen sind es gut 20'000 Stück – ein Minus von fast 50 Prozent.
«Die Marke VW ist im mittleren Marktsegment positioniert – keine Luxusmarke, aber auch keine Billigmarke», sagt Amag-Chef Helmut Ruhl.
Der Markt hat sich in den letzten Jahren «ausdifferenziert», so der Amag-Chef. Das heisst, die Kundschaft greift vielfach statt zu einem VW zu einem etwas günstigeren und funktionalen Fahrzeug oder zu einem höherwertigen und teureren Auto.
Skoda und Audi verbessern Bilanz
In beiden Fällen ist es kein VW, sondern ein Fahrzeug einer anderen Marke. Das kann dann ein Skoda oder ein Audi sein, Schwestermarken von VW. Denn die Verkaufszahlen dieser beiden Marken sind im selben Zeitraum weitgehend stabil geblieben.
Und selbst beim Auto der Zukunft, dem E-Auto, ist die Nachfrage nach einem elektrischen VW bescheiden. Die Kundschaft greift viel öfters zu einem Elektrofahrzeug der Konkurrenz: zu einem Tesla oder Volvo – und auch häufiger zu einem Skoda.
Weltweiter Absatzrückgang bei VW
Der Rückgang der Marke VW zeigt sich übrigens nicht nur in der Schweiz, sondern rund um den Globus. Noch vor wenigen Jahren verkaufte der Volkswagen-Konzern deutlich über sechs Millionen VW pro Jahr – mittlerweile sind es weniger als fünf Millionen, Tendenz sinkend.
Das erklärt auch, weshalb ein Teil der Fabriken in Deutschland nicht mehr ausgelastet ist und der Konzern die Produktion drosselt. Aber das allein ist kein Garant, dass es mit der Marke wieder aufwärts geht. Sondern damit werden lediglich die finanziellen Verluste eingedämmt.